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Der Markt für große Frachter ist seit Jahrzehnten fest in Hand der 747, 767 und 777. In der Krise bereitet Airbus offenbar einen neuen Vorstoß auf die Boeing-Bastion vor. Erste Berichte über ein aktuelles Frachterkonzept auf Basis der A350 machten Mitte März die Runde.
"Wir schauen immer auf mögliche Produktentwicklungen, kommentieren aber keine spezifischen Programme", wiegelt Airbus bei Anfragen ab. Hinter den Kulissen soll der Hersteller aber intensiven Gedankenaustausch mit potenziellen Kunden über eine "A350-950F" pflegen. Erste Details machen die Runde.
Das Flugzeug wird höchstwahrscheinlich Elemente der A350-900 und A350-1000 vereinen. Nach Informationen des Fachmagazins "Aviation Week" will Airbus die "A350-950F" gegenüber der A350-900 um 3,35 Meter auf 70,10 Meter strecken, dafür im Vorderrumpf ein neues Zwischensegment mit Frachttür einsetzen und die Struktur verstärken.
Der Frachter bliebe damit 3,70 Meter kürzer als die A350-1000, soll vom Topmodell aber die leistungsstarken Rolls-Royce Trent XWB-97 Triebwerke und die verstärkten Hauptfahrwerke mit jeweils sechs Rädern übernehmen. Die modernen Triebwerke erfüllen strengere Emissionsvorschriften ab 2028.
Hohes Absatzpotenzial
Insider veranschlagen bis zu drei Milliarden US-Dollar für die Entwicklung - Airbus müsste 50 Flugzeuge verkaufen, damit sich das Programm rechnet. Von der A330-200F - dem letzten neuen Airbus-Frachterprogramm - setzte Airbus nur 38 Flugzeuge ab: 65 Tonnen Zuladung und Fläche für 23 Frachtpaletten im Hauptdeck sind vielen Frachtairlines schlicht zu wenig.
Eine A350-950F würde allerdings mit über 80 Tonnen Maximalzuladung von Beginn an in einer anderen Liga spielen - und nach der Krise auf einen vielversprechenden Markt treffen. Airbus rechnet in dem Segment mit einer Nachfrage von 350 neuen Frachtern über die nächsten 20 Jahre, Boeing setzt das Absatzpotenzial sogar noch 100 Flugzeuge höher an.
Der US-Konkurrent arbeitet laut Konzernkreisen ebenfalls an einem neuen Frachter auf Basis der 777-8. Ohnehin braucht Boeing in absehbarer Zeit neue Produkte im Frachtermarkt. Die Produktion der 747-8F endet 2022. Strengere Emissionsauflagen dürften spätestens 2027 zur Einstellung der 777F und 767F führen.
Als mögliches EIS der "A350-950F" - intern soll das Flugzeug nach Informationen von aero.de auch schlicht den Projekttitel "A350F" tragen - kursiert das Jahr 2024.
© aero.de | Abb.: Airbus | 22.04.2021 10:12
Kommentare (7) Zur Startseite
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Vor 10 Jahren versprach Airbus noch ne Zuladung auf Niveau der MD11, das sind 95t.
Mal schauen, ob man noch 100t schafft, das wäre schon nicht schlecht, denn der Hauptkonkurrent dürften B777-300-Umbauten sein, die dürfen 101t mitnehmen.
Die Zuladung der MD11f beträgt laut LH 89.400kg
Ja das Fahrwerk und die Triebwerke der größeren Versind sind klar, das haben Frachtmaschinen immer, eben um soviel Payload wie möglich transportieren zu könne. Hoffen wir mal, dass es 100t werden, der Stretch macht das aber sicherlich nicht leichter.
@meihan: Kommt ganz auf dne Kunden an. Paketversender wie UPS/Fedex/Amazon ja, klassische Frachtlinien, die auch Maschinenteile und anderes schwere Last transportieren: Nein.