Aeroméxico beantragt Gläubigerschutz

MEXIKO-STADT - Aeroméxico hat Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Damit folgt die mexikanische Airline ihren lateinamerikanischen Konkurrentinnen Latam und Avianca.

Ebenso wie sie "wird (Aeroméxico, Red.) den Betrieb aufrechterhalten und Kapitel 11 nutzen, um ihre finanzielle Position und Liquidität zu verbessern", heißt es in einer Börsenmitteilung. Demnach geht es darum, die nötigen Anpassungen vorzunehmen, um auf die Covid-19-Krise zu reagieren.

Das Airline-Management hat im Mai Vereinbarungen mit Gewerkschaften und Zulieferern getroffen, um die monatlichen Kosten um die Hälfte auf 50 Millionen US-Dollar zu senken. Zugleich hat es Mitarbeitern nahegelegt, unbezahlten Urlaub zu nehmen.

Das Aeroméxico-Management hatte Gerüchte einer bevorstehenden Insolvenz lange dementiert. "Das Unternehmen hat die Alternativen ausgewertet, um seine finanzielle Situation angesichts der weltweiten Krise zu verbessern", heißt es in dem Antrag zum Schutzschirmverfahren.

Die Reserven der Airline und die Zulassung zu dem Verfahren nach Kapitel 11 werden Aeroméxico nach Angaben des Managements in die Lage versetzen, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Tickets und Reservierungen bleiben demnach gültig. Zu Beginn der Krise hat die mexikanische Regierung Rettungspakete für große Unternehmen ausgeschlossen.

Die anhaltenden Reisebeschränkungen in, von und nach Lateinamerika erschweren eine Erholung der dortigen Airlines. Zugleich gilt der Kontinent derzeit als eines der Zentren der Pandemie - eine baldige Lockerung der Beschränkungen ist daher unwahrscheinlich.