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Air France-KLM spürt die Corona-Krise

Air France Airbus A350-900
Air France Airbus A350-900, © Airbus

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PARIS - Die Fluggesellschaft Air France-KLM rechnet wegen des Coronavirus mit hohen Belastungen. Zwischen Februar und April dürften sich die Folgen von Flugausfällen und geringerer Auslastung der Maschinen operativ mit 150 bis 200 Millionen Euro bemerkbar machen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Paris mit.

Die Langstrecke sei weniger ausgelastet, aber auch im Frachtgeschäft machten sich die Auswirkungen der Lungenkrankheit bemerkbar, heißt es. Air France-KLM hat die Flüge nach China zunächst ausgesetzt und rechnet mit einer Wiederaufnahme im April.

Der Kurs der Aktie lag am Vormittag zeitweilig fast 9 Prozent im Minus und verlor zuletzt noch rund 3 Prozent an Wert. Analyst Gerald Khoo von Liberum betonte, dass moderate Verbesserungen auf der Kostenseite nicht gereicht hätten, höhere Treibstoffkosten und die schwachen Frachtmärkte auszugleichen.

Analyst Adrian Yanoshik von Berenberg rechnet die höheren Kosten für Auswirkungen des Coronavirus in diesem Jahr zwar gegen niedrigere Treibstoffkosten auf. Khoo schreibt dagegen aber auch, dass das Coronavirus die Airline auch noch in den Sommermonaten beschäftigen könnte. Auch wenn er die Auswirkungen für "vorübergehend und beherrschbar" hält.

Das Air-France-Management erklärte in diesem Zusammenhang, dass der Ausblick für das laufende Jahr im Hinblick auf die Folgen des Ausbruchs der Krankheit noch nicht angepasst worden sei.

Auch die Lufthansa-Aktie war von den Ankündigungen des Konkurrenten belastet und verlor zuletzt rund 1,5 Prozent an Wert. Sie gehörte damit zu den schlechtesten Titeln im Dax.

Hohe Tankrechnung

Im abgelaufenen Geschäftsjahr belasteten derweil hohe Treibstoffkosten den Konzern. Die Zahl der Passagiere stieg zwar um fast 3 Prozent und auch der Umsatz legte währungsbereinigt um 1,5 Prozent auf rund 23 Milliarden Euro zu, unterm Strich verdiente Air France-KLM aber 130 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor.

Das Konzernergebnis lag damit bei 290 Millionen Euro. Für das laufende Jahr erwartet das Management wieder einen Rückgang der Treibstoffkosten um 300 Millionen Euro.

Das vierte Quartal lief für die Fluggesellschaft je nach Region sehr unterschiedlich. Während Strecken in der Karibik und im indischen Ozean gut liefen, sank die Auslastung in Asien, auch wegen der anhaltenden politischen Probleme in Hongkong. Auch in Lateinamerika lief es wegen der politischen und wirtschaftlichen Umstände schlechter.
© dpa-AFX, Bloomberg, aero.de | Abb.: Airbus | 20.02.2020 08:54


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