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Airbus fehlt im ersten Vierteljahr Schub der A320neo

HAMBURG - Airbus hat im ersten Quartal 136 Flugzeuge und damit elf mehr als ein Jahr zuvor ausgeliefert. Die Kunden erhielten unter anderem 26 A320neo, 13 A350-900 und drei A380. Nachdem Airbus 2016 mit 688 Auslieferungen abschloss, soll dieses Jahr erstmals die Marke von 700 Flugzeugen überschritten werden.

Der Schlüssel dazu ist die A320neo, doch bisher kann Airbus die neuen Flugzeuge nicht im versprochenen Tempo liefern. Programmpartner Pratt & Whitney kämpft weiter mit Kinderkrankheiten der GTF-Triebwerksserie und muss einen Teil der Jahresproduktion als Austauschreserve zurückhalten.

Der bisher noch zu verschleißanfällige Getriebefan stellt auch frühe Betreiber vor weitere Herausforderungen. IndiGo schont die Triebwerke und beschränkt auf Anraten von Pratt & Whitney derzeit die maximale Reiseflughöhe ihrer A320neo auf 30.000 Fuß.

Virgin America Airbus A321neo
Virgin America Airbus A321neo, © Tobias Gudat

Airbus peile für 2017 "mehr als dreimal so viele" A320neo-Auslieferungen an wie letztes Jahr, sagte der Chef der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte, Fabrice Brégier, im Januar. Auf Basis von 68 A320neo, die Airbus 2016 lieferte (39 mit Triebwerken von Pratt & Whitney und 29 mit Triebwerken von CFM) übersetzt sich das in ein Soll von mindestens 205 Flugzeugen.

Die Verzögerungen im Programm dürften auch den Quartalsumsatz belasten. Die "WirtschaftsWoche" schätzt, dass derzeit allein in Hamburg A320neo im Gegenwert von 200 Millionen Euro auf ihre Triebwerke und Auslieferung warten.

Airbus erwartet hecklastiges Jahr


Airbus gab bislang keine Prognose für den Auftragseingang im laufenden Jahr ab, 2016 stoppte die Vertragsabteilung bei 731 neuen Aufträgen den Nettozähler.

Das erste Vierteljahr 2017 brachte - vor Abzug von 20 Stornierungen - 26 Neuaufträge, von denen 23 auf die A320- und drei auf die A350-Serie entfallen. Im ersten Quartal 2016 waren Airbus nach 22 Stornierungen unter dem Strich 32 Nettoaufträge übrig geblieben. Bei den Auslieferungen erwartet Airbus erneut ein eher "hecklastiges" Jahr.

Airbus wird voraussichtlich noch im April den ersten A321neo an Virgin America ausliefern und im zweiten Halbjahr auch die erste A350-1000 an Qatar Airways übergeben. Während beide Programme hochlaufen, muss Airbus zehn Jahre nach Beginn der Auslieferungen die A380 auf Sinkflug trimmen.

Nach 28 A380 im Jahr 2016 sollen bald nur noch zwölf neue Maschinen pro Jahr die Werkshallen verlassen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 06.04.2017 20:21


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