Wie die türkische Webseite Airporthaber schreibt, befand sich die drei Jahre alte A321 mit der Kennung VQ-BRS am 10. Januar auf dem Weg von Moskau-Scheremetjewo ins türkische Urlaubsdomizil Antalya. Da es sich um einen Positionierungsflug handelte, waren keine Passagiere mit an Bord.
Kurz vor dem Aufsetzen auf der Landebahn 36C des Flughafens Antalya wurde die Maschine laut Schilderung des Nordwind-Kapitäns von Scherwinden erfasst und schlug infolgedessen mit dem Bug hart auf der Runway auf.
Hydraulikprobleme und Rauch im Cockpit
Das Flugunfallportal Aviation Safety Network schreibt, die Piloten seien nach dem Vorfall sofort durchgestartet und hätten eine Platzrunde eingeleitet. Dabei habe sich im Cockpit Rauch entwickelt, zudem hätten Navigations- und Fluglageinstrumente fehlerhafte Angaben geliefert.
Bu sabah Moskova'dan Antalya'ya inen Rus havayolu Nordwind'e ait Airbus A321-200 tipi VQ-BRS kuyruk tescilli yolcu uçağı büyük tehlike atlattı. Uçağın inişte duman uyarısı yaptığı ve acil iniş istediği öğrenildi.
— AirportHaber (@AirportHaber) January 10, 2020
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Die Crew erklärte daraufhin über Funk mittels "Mayday"-Rufen einen akuten Notfall und kehrte zum Flughafen zurück. Es folgte ein Überflug in geringer Höhe am Tower vorbei, damit die dort sitzenden Lotsen nach visuell erkennbaren Schäden am Rumpf Ausschau halten konnten.
Beim anschließenden Steigflug fielen dann auch noch beide Haupt-Hydrauliksysteme aus, die Crew erklärte ein weiteres Mal "Mayday". Schließlich entschieden sich die beiden Piloten für eine Sichtlandung auf der eigens freigeräumten Landebahn 36C – es gelang ihnen tatsächlich, den beschädigten Airbus sicher auf den Boden zu bekommen.
Eine Begutachtung des Flugzeugs nach der Landung offenbarte schwere strukturelle Schäden im vorderen Rumpfbereich: Der Aufprall war offenbar so hart, dass am Bugfahrwerk nicht nur die Reifen platzten – vielmehr schlug das gesamte Fahrwerksbein durch den Kabinenboden, wie Fotos von Airporthaber belegen.
Ob die Maschine, die erst im Mai 2017 werksneu an Nordwind Airlines ausgeliefert wurde, wieder instandgesetzt werden kann oder ob Leasinggeber CALC die A321 abschreiben muss, steht derzeit noch nicht fest.
© FLUG REVUE - PZ | Abb.: Airbus | 13.01.2020 13:27
Kommentare (2) Zur Startseite
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Steht so im Bericht, Scheer Winde und dann Bugrad zu erst. Aber das eventuell ein total loss vorliegt kann ich nicht ganz glauben. Ist doch nur vorne deformiert, oder?
Dieser Beitrag wurde am 14.01.2020 13:13 Uhr bearbeitet.
Aber Respekt für die Entscheidung zum Goaround, bei den sogenannten bounced landings wird das ja mittlerweile trainiert, hat möglicherweise einen grösseren Schaden vermieden.
Grundsätzlich ist eine Landung mit einem leichten Flieger meist schwieriger als mit einem schweren. Kommt ja auch nicht so oft vor.