Verwandte Themen
Im Mai und im Juni 2018 konnte Alitalia ihren Gewinn aus dem Passagiergeschäft um 7,6 Prozent beziehungsweise 10,6 Prozent steigern. "Die Therapie schlägt an", sagte Alitalia-Sonderverwalter Luigi Gubitosi im Interview mit dem "Corriere della Sera". "Nun muss die Regierung entscheiden."
Tatsächlich haben die drei Sonderverwalter seit ihrer Ernennung im Mai 2017 einiges getan, um Alitalia ein Grounding zu ersparen und den Wert des Streckennetzes zu steigern.
Von einem Brückenkredit im Wert von 900 Millionen Euro, den die damalige Regierung der Airline eingeräumt hat, damit sie nach der Insolvenz ihren Betrieb auftrecht erhalten kann, haben sie laut Gubitosi bis zum 30. Juni 2018 nur 66 Millionen Euro verbraucht. Weitere 103 Millionen parken bei der IATA.
Die Airline hat ihr Streckennetz nach Brasilien ausgebaut und ein neues Internet-Reiseportal gestartet. Piloten bildet Alitalia seit diesem Jahr wieder selbst aus. Und sogar das Bordpersonal hat sie neu eingekleidet.
Typ | Linienfluggesellschaft |
---|---|
Basis | Rom Fiumicino |
Maschinen | 100 |
Destinationen | 100 |
Routen | 153 |
Doch spätestens jetzt stoßen die Sonderverwalter an ihre Grenzen. Das Interview mit dem "Corriere della Sera" ist nicht ihr erster öffentlicher Appell der an die italienische Politik, in Sachen Alitalia endlich Stellung zu beziehen und die nötigen Schritte zu einem Verkauf in die Wege zu leiten.
Langfristige Investitionen
"Wir brauchen einen Plan für mindestens die kommenden fünf Jahre", sagte Gubitosi, "einen Plan, der Investitionen in die Flotte und vor allem in die Langstreckenflotte, beinhaltet. Alitalia betreibt zu viele verschiedene Flugzeugtypen, zwei Drittel davon sind geleast - hier könnte man richtig Kosten einsparen."
Am 31. Oktober 2018 endet die Laufzeit des Brückenkredits. Die ursprüngliche Frist war für Ende April 2018 gesetzt - und fiel dem Wahlkampf zum Opfer. Anfang Juni haben die Politiker, die im Wahlkampf für eine nationale Lösung des Alitalia-Dilemmas geworben haben, die Regierungsarbeit angetreten.
Auch chinesische Investoren haben nun ihr Interesse an der Airline bekundet, wie das Portal "TTG Italia" berichtet. Es beruft sich dabei auf Informationen des
Untersekretärs für Wirtschaftliche Entwicklung, Michele Geraci.
Welche Lösung wäre also denkbar? Luigi Gubitosi: "Alitalia ist chronisch unterfinanziert. In manchen Ländern ist die Flaggschiffairline in größeren Gruppen aufgegangen, andere haben entschieden, sie unter nationaler Kontrolle zu halten. Mit Sicherheit ist Italien ein reizvoller Markt und Alitalia bedeutet jetzt eine große Chance. Aber um über die Zukunft entschieden zu können, brauchen wir zuerst eine wirtschaftspolitische Entscheidung."
© aero.de | Abb.: Alitalia | 10.07.2018 08:12
Kommentare (5) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Nach meinem Wissen besteht die Flotte aus folgenden Typen:
- B777
- A330
- A319/320/321
- Embraer 175/190
4 verschiedene Typen(-gruppen) sind mE für eine internationale Airline dieser Größe nicht wirklich viel und auch sinnvoll. Man könnte höchstens die Zubringerflüge in eine Tochterfirma ausgliedern, das würde aber das Thema nur verlagern.
Bei einer Thai Airways hingegen würde ich der Aussage zustimmen. Eine Swiss hingegen ist ähnlich aufgestellt.
Das ist immer noch viel,viel besser als hochnäsigen Schakalen in die Hände zu fallen und als Untertanen behandelt zu werden mein guter Herr !!
Ist das so? Können Sie da mitreden oder Polemik? Mein Arsch wurde vor Jahren durch die Schakale gerettet und mit Familie eine planbar Zukunft zu haben anstatt nicht zu wissen wann Schluss ist, das muss man selbst erleben. Was glauben Sie wie der Neuanfang wäre? Gleiches Niveau?
Das ist immer noch viel,viel besser als hochnäsigen Schakalen in die Hände zu fallen und als Untertanen behandelt zu werden mein guter Herr !!