Primera Air
Älter als 7 Tage   EXKLUSIV 

Flughafen Stansted legt vier Flugzeuge an die Kette

Primera Air Airbus A321neo
Primera Air Airbus A321neo, © Stansted Airport

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LONDON - Primera Air ist am Ende. Das Management zog alle 15 Flugzeuge der dänischen Primera Air Scandinavia und der in Riga gemeldeten Primera Air Nordic unmittelbar vor der Insolvenz in Europa zusammen. Beim Flughafen London-Stansted steht Primera Air offenbar tief in der Kreide.

"Primera Air hat den Flugbetrieb unter den IATA Codes PF und 6F zum 02. Oktober eingestellt", informierte Primera Air ihre Passagiere am Dienstag über das Betriebsende, das sich seit dem Vorabend abzeichnete. Die Meldung wurde bereits Sonntag vorbereitet - darauf deutet zumindest ein Zeitstempel "9/30/2018 9:00:00 PM" hin.

In der Nacht von Montag auf Dienstag zog Primera Air ihre Flugzeuge an fünf europäischen Flughäfen zusammen. Fünf wenige Monate alte Airbus A321neo von Primera Air Scandinavia flogen von Boston, Newark und Toronto zurück nach London-Stansted und Paris-CDG. Der letzte Primera-Flug, PF596 aus Málaga, setzte am Dienstag um 0:11 Uhr in Kopenhagen auf.

Zwei Flüge von Stansted nach New York und Washington sagte Primera Air am Montag kurzfristig ab. "Das Management wollte aus insolvenzrechtlichen Gründen keine Flugzeuge in den Vereinigten Staaten grounden", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person aero.de.

In Stansted hinterlässt Primera Air offenbar einen Schuldenberg. "Es ist richtig, dass vier Flugzeuge wegen nicht bezahlter Flughafengebühren gepfändet worden sind", sagte Flughafensprecher Mark Davison aero.de. Zum aktuellen Zeitpunkt will sich der Flughafen nicht näher über "wirtschaftliche sensible Informationen" in der Geschäftsbeziehung zu Primera Air äußern.

Primera Air hat ihre ersten drei A321neo von GECAS geleast, die Teilflotte sollte bis 2019 auf acht Flugzeuge, darunter zwei A321LR, erweitert werden. Die A321neo sind mit CFM LEAP-1A Triebwerken und 16 Premium Economy- sowie 182 regulären Economy-Sitzen für Überseeflüge ausgerüstet.

Derzeit parken alle A321neo und Boeing 737 nach Aufzeichnungen von "Flightaware" an den Flughäfen London-Stansted, Paris, Kopenhagen, Billund und Shannon. In den nächsten Wochen werden die Flugzeuge wieder in den Besitz der Leasinggeber übergehen und für andere Betreiber umgerüstet.

Primera Air gibt Airbus Mitschuld

Primera Air kopierte das Geschäftsmodell günstiger Langstreckenflüge von WOW air und Norwegian Air. Zehn Boeing 737 MAX 9 sollten die Flotte 2019 verstärken - erst im September hatte Primera Air Transatlantikflüge aus Berlin-Tegel und Frankfurt für den Sommer 2019 angekündigt.

Verspätete A321neo-Auslieferungen und ein teurer Wartungsfall verursachten nach Darstellung von Primera Air 30 Millionen Euro "unvorhersehbare" Kosten. Weil Verhandlungen mit der Hausbank über eine Brückenfinanzierung zu keinem Ergebnis führten, "blieb nur die Möglichkeit einer Insolvenz."
© aero.de | Abb.: Stansted Airport | 03.10.2018 11:45

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Beitrag vom 04.10.2018 - 14:41 Uhr
@ Systemchef
"Ryanair ist (noch) eine (nord)irische EU-Fluglinie. Ab dem 1.4. ist sie das nicht mehr."

Ryanair hat seinen Sitz in Dublin Hauptstadt der Republik Irland und verbelibt damit in der EU. Das ist übrigens auch leicht an den irischen Flaggen auf den Flugzeugen zu erkennen. Da währen sonst britische Flaggen drauf ;-)

Dieser Beitrag wurde am 04.10.2018 14:42 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.10.2018 - 14:19 Uhr
@CGNWAW
 https://de.wikipedia.org/wiki/Open-Skies-Abkommen

Weil England dann nicht mehr dem EU OpenSkies Abkommen angehört das es Fliggesellschaften erlaubt inner-europäische Strecken zu fliegen.
Dazu müssen mindestens 51% der Besitzanteile in EU-Hand sein und das AOC in der EU registriert sein.
Iberia und Vueling gehören zu 100% der IAG in England, Condor der Thomas Cook und Ryanair ist nur zu ca. 35% in EU-Hand.
Das ist falsch. IAG ist spanisch, Ryan irisch. Das wären aber nur die Besitzverhältnisse. Für die Flugrechte ist das AOC entscheidend, siehe Easy (deswegen haben die ja nach Wien verlagert. Da ist Ryan irisch, Iberia und Vueling spanisch und Condor hat ein deutsches/spanisches AOC. Für innerbritischen Verkehr hat Ryan ein britisches AOC beantragt.

Für alle Beteiligten bleibt aber die Frage, was ist mit Verkehr nach und von UK?

Na das stimmt aber auch nicht ganz. Easyjet Europe ist eine GmbH, also fix ein paar Leute von hier als Geschäftsführer eingesetzt und fertig.
Ok, dass sie nur ihre europäischen Standorte nach Österreich registriert haebn, das habe ich als bekannt vorrausgesetzt und unterschlagen.
Bei der IAG, die zwar ihren Sitz in Madrid hat und Festland europäische AOCs mit Iberia und Vueling steht eine AG im Raum. Über die Herkunft der Aktionäre schweigt man sich aber beharrlich aus.
Nein, das steht ganz offen im GB. Da ist alles bis zu 0,5% Anteil aufgelistet.
Aber das kann nach einem harten Brexit zum Genickbruch werden. Denn wenn die Besitzverhältnisse dann nicht mehr bei 50% plus eine Aktie liegen, kann man die Betriebszulassung in der Tat den Airlines entziehen. Da sind sich Rechtsexperten einig.
Ja, aber das galt auch jetzt schon und entsprechende Meldungen wurden gemacht. Unterstellen wir mal, dass sie dies auf dem Schirm haben ;-)
Auch bei der Condor sieht es dann Mau aus, die ja komplett TC gehört.
Wieso, gleiches Modell wie Easy? Wenn es dort ein machbares GmbH Modell gibt, sollte das doch für die Condor Flugdienst GmbH auch gehen.
Was aber das im Forum erwähnte Ryanair Problem sein soll, erschließt sich mir auch nicht.


Dieser Beitrag wurde am 04.10.2018 14:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.10.2018 - 13:51 Uhr
@CGNWAW
 https://de.wikipedia.org/wiki/Open-Skies-Abkommen

Weil England dann nicht mehr dem EU OpenSkies Abkommen angehört das es Fliggesellschaften erlaubt inner-europäische Strecken zu fliegen.
Dazu müssen mindestens 51% der Besitzanteile in EU-Hand sein und das AOC in der EU registriert sein.
Iberia und Vueling gehören zu 100% der IAG in England, Condor der Thomas Cook und Ryanair ist nur zu ca. 35% in EU-Hand.
Das ist falsch. IAG ist spanisch, Ryan irisch. Das wären aber nur die Besitzverhältnisse. Für die Flugrechte ist das AOC entscheidend, siehe Easy (deswegen haben die ja nach Wien verlagert. Da ist Ryan irisch, Iberia und Vueling spanisch und Condor hat ein deutsches/spanisches AOC. Für innerbritischen Verkehr hat Ryan ein britisches AOC beantragt.

Für alle Beteiligten bleibt aber die Frage, was ist mit Verkehr nach und von UK?

Na das stimmt aber auch nicht ganz. Easyjet Europe ist eine GmbH, also fix ein paar Leute von hier als Geschäftsführer eingesetzt und fertig. Bei der IAG, die zwar ihren Sitz in Madrid hat und Festland europäische AOCs mit Iberia und Vueling steht eine AG im Raum. Über die Herkunft der Aktionäre schweigt man sich aber beharrlich aus. Aber das kann nach einem harten Brexit zum Genickbruch werden. Denn wenn die Besitzverhältnisse dann nicht mehr bei 50% plus eine Aktie liegen, kann man die Betriebszulassung in der Tat den Airlines entziehen. Da sind sich Rechtsexperten einig. Auch bei der Condor sieht es dann Mau aus, die ja komplett TC gehört.
Was aber das im Forum erwähnte Ryanair Problem sein soll, erschließt sich mir auch nicht.


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