E175-E2
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Embraers kleinster E2-Jet fliegt

Embraer E175-E2
Embraer E175-E2, © Embraer

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SAO JOSE DOS CAMPOS - Embraers E2-Familie ist komplett: Mit dem Erstflug der E175-E2 am vergangenen Donnerstag in São José dos Campos sind nun alle Muster der brasilianischen Regionaljet-Reihe flügge. Mit der Auslieferung der ersten E175-E2 rechnet Embraer erst Ende 2021 - allzu viele Airlines warten aber ohnehin nicht.

Die Kleinste war die Letzte: Seit gestern komplettiert die E175-E2 die von Embraer im Jahr 2013 gelaunchte E2-Familie und rundet das Regionaljet-Portfolio der Brasilianer künftig nach unten ab. Um 11.07 Uhr Ortszeit hob die E175-E2 zum ersten Mal vom Embraer-Werksflugplatz in São José dos Campos ab – um zwei Stunden und 18 Minuten später am selben Ort wieder zur Landung anzusetzen.

Mit dem geglückten Jungfernflug hielt Embraer zugleich seinen Zeitplan ein, noch vor Jahresende alle E2-Jets in der Luft zu haben.

Während die großen Schwestern E190-E2 und E195-E2 bereits im Liniendienst sind – Erstere seit 2018, Letztere seit September 2019 -, wartet auf die "Kleine" nun ein umfangreiches Erprobungsprogramm, an dessen Ende in spätestens zwei Jahren die Musterzulassung stehen soll. Drei Prototypen möchten die Brasilianer dafür einsetzen, von denen der dritte als einziger eine Passagierkabine erhält.

Der Jungfernflug des ersten gab laut Embraer wenig Grund zur Klage: Die Testcrew um Kapitän Mozart Louzada und Copilot Wander Almodovar Golfetto habe die Maschine während Start und Landung im Normalmodus der Fly-by-wire-Steuerung bedient. Besondere Vorkommnisse waren nicht zu vermelden.

John Slattery, Chef von Embraer Commercial Aviation, hatte daher nach dem geglückten Flug allen Grund zur Freude: "Der heutige Flug der E175-E2 ist die Vollendung unserer Vision, eine Familie von Verkehrsflugzeugen der neuen Generation zu produzieren, die unseren Kunden beispiellose Kosteneinsparungen, außergewöhnlichen Passagierkomfort und weniger Emissionen für den Planeten bringen."

Bis zu 90 Sitzplätze

Die E175-E2 braucht im Praxisbetrieb laut Werksangaben bis zu 16 Prozent weniger Treibstoff als das Vorgängermodell E175. Zudem sollen die Wartungskosten pro Sitz gerechnet um 25 Prozent sinken. Die E175-E2 beherbergt eine Sitzreihe mehr als ihre Vorgängerin und kann in Zwei-Klassen-Ausführung 80, bei einer Einklassen-Bestuhlung sogar 90 Passagiere aufnehmen. Die größere E190-E2 bringt es im selben Layout dagegen auf 116, die E195-E2 gar auf 146 Sitze.

Bislang kein Verkaufsschlager

Wie ihre großen Schwestern wird auch die E175-E2 von Pratt & Whitney-Getriebefans der PW1000G-Reihe abgetrieben. Bei der E175-E2 kommen zwei PW1700G zum Einsatz, die Embraer unter einen komplett neu konstruierten Flügel hängt. Ein neues Fahrwerk und eine neue Flugsteuerung, vollständig fly-by-wire, markieren weitere Fortschritte im Vergleich zur ersten E-Jet-Generation.

Damit will Embraer an die bisherigen Erfolge seiner Regionaljet-Reihe anknüpfen und sich auch künftig als Nummer 1 im Segment der 80- bis 150-Sitzer etablieren. Welchen Beitrag die E175-E2 dabei leisten wird, muss sich zeigen. Orders für die kleinste E2-Vertreterin waren bislang Mangelware. Zwei Tage vor dem Erstflug hat die afrikanische Congo Airways immerhin zwei E175-E2 bestellt – mit Optionen auf weitere zwei.
© FLUG REVUE - PZ | Abb.: Embraer | 14.12.2019 09:32

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Beitrag vom 14.12.2019 - 14:06 Uhr
Congo Airways hat keine E2 geordert, sondern die alte E175. Damit gibt es weiterhin keine Bestellungen für das Modell.


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