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Etihad Airways trennt sich von Piloten

Etihad Boeing 787-9
Etihad Boeing 787-9, © Etihad Airways

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ABU DHABI - Bei Etihad Airways gehen Anschnallzeichen an. Die kriselnde Airline aus Abu Dhabi stellt sich auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft ein und korrigiert ihr Flugangebot nach unten. Im Zuge eines strikten Spardiktats für den Flugbetrieb trennt sich Etihad Airways erstmals von Piloten.

"Das Jahr 2018 hat uns vor große Herausforderungen gestellt (...) und wir müssen der Tatsache ins Auge blicken, dass sich dies 2019 fortsetzen wird", wirbt Etihad Airways in einem Rundschreiben, das aero.de vorliegt, um Verständnis für nicht länger aufschiebbare "Stellenkürzungen" im Flugbetrieb.

Etihad Airways hat 2018 einen Überhang von rund 160 Stellen in ihren Cockpits festgestellt. Um Entlassungen abzuwenden, hatte Etihad Airways Piloten zwischenzeitlich an Emirates ausgeliehen.

Als Konsequenz "reduzierter Netzwerkkapazitäten" habe Etihad Airways ihrem Flugbetrieb eine "Absenkung der operativen Kosten um sieben bis zehn Prozent" auferlegt, heißt es in dem Schreiben weiter. Konkret werde sich Etihad Airways "bis Ende Januar 2019" daher von fünfzig ihrer 2.065 Piloten trennen.

Etihad zieht Airbus-Aufträge zurück

Über Etihad Airways
Typ Linienfluggesellschaft
Basis Abu Dhabi Int'l
Maschinen 112
Destinationen 93
Routen 116
© Daten bereitgestellt von ch-aviation
Durch Fehlinvestitionen in Air Berlin und Alitalia sowie eine zu optimistische Expansionsplanung hatte Etihad Airways 2016 und 2017 3,4 Milliarden US-Dollar Verlust erlitten - der langjährige Vorstandschef James Hogan musste seien Schreibtisch 2018 räumen.

Der neue CEO Tony Douglas soll das Geschäftsmodell wetterfest machen - denn laut einem Bericht der Ratingagentur Fitch dürfte Etihad Airways noch bis 2022 rote Zahlen schreiben.

Im Dezember 2018 setzte Etihad Airways den Rotstift an Flugzeugbestellungen an - die Airline verzichtet auf zehn Airbus A320neo, plant auf der Kurzstrecke aber weiterhin mit 26 A321neo.
© aero.de | Abb.: Flughafen Düsseldorf | 11.01.2019 11:29

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Beitrag vom 14.01.2019 - 17:40 Uhr
@Runway,

die goldenen Zeiten für die Herrscher sind aber auch vorbei! Ohne Gastarbeiter geht dort gar nichts. Ausserdem sind die "hobbies" teuerer geworden und der Anspruch der Einheimischen ist auch gestiegen.
Jeder kann eine Fluggesellschaft besitzen. Das gilt insbesondere für defizitäre Gesellschaften. Mit einer Profitabelen kann man sich aber schmücken! Das hat Hogan wohl übersehen!

@fbwlaie
Alleine Saudi-Arabien soll eine tägliche Förderung von 10 Mio Barrel Öl haben. Lassen Sie den Barrel 60$ kosten. Ziehen Sie davon 10$ Produktionskosten ab (wenn es in Arabien überhaupt soviel sind) verdienen die Saudis 50$ pro Barrel bei ca. 10 Mio Barrel sind das 500 Mio $ PRO TAG!!! In 365 Tagen sind das 182,5 Mrd $ - steuerfrei :-). Natürlich ist es eine Schätzung die Schwankungen unterliegt.

Hinzu kommt, daß man vor Quatar vor kurzem das weltweit größte Erdgasfeld der Erde entdeckt hat, das noch gar nicht produziert. Dennoch sind für Erdgas heute Reserven nachgewiesen, die nach heutigem Verbrauch ca. 500 Jahre lang reichen. Deswegen wird Ihr Auto bald mit Erdags fahren, aber nicht mit Strom.

Für mich sieht das immer noch sehr goldig aus. Naja und Gastarbeiter gab es am Golf schon immer.

Denn überlegen Sie bitte, die Beduinen waren früher Nomaden und nie Arbeiter. Jetzt, wo sie sich niedergelassen und sehr viel Geld haben, warum sollten sie da plötzlich normale Arbeiten verrichten? Also ich würde mir da auch jede Dienstleistung zukaufen, die ich möchte (selbst wenn man sie nicht bräuchte, aber dem Image dient) und seien es Flugzeuge mit Piloten.

Da scheint jemand von Ölförderung noch weniger Ahnung zu haben als Piloten von Unternehmensführung aber Hauptsache trotzdem seinen unqualifizierten Senf dazu geben.
In den 3,4 Milliarden ist übrigens kein Cent Rückstellung für den AB Prozess vorgesehen, auch das weiss jeder der sich 10 Minuten mit Etihad beschäftigt hat ohne Ahnung von Bilanzen und Co
Beitrag vom 13.01.2019 - 01:48 Uhr
@NeilAmstrong,
die Saudis haben sicherlich viel Geld, aber dank des niedrigen Ölpreises war Staatshaushalt
defizitär und Sprit (Supner) kostet jetzt ca. 45 Cent pro Liter (vgl. Wikipedia).
Das "hobby", Saudi Arabien zu modernisieren, ist auch nicht ganz billig. Da kann die Herrscherfamilie auf eine sehr defizitäre "private" Fluggesellschaft zunächst verzichten.
Das Militär hat auch einen höheren Stellenwert als früher...
Beitrag vom 12.01.2019 - 20:05 Uhr
@NeilArmstrong:

Im Artikel steht "... sowie eine zu optimistische Expansionsplanung hatte Etihad Airways 2016 und 2017 3,4 Milliarden US-Dollar Verlust erlitten"

Ich denke, dass mit dem Lesen und Verstehen ist eher Ihr Problem.

Air Berlin und Alitalia machen einen Batzen aus, klar, aber auch die Expansion in einem Markt mit deutlichen Überkapazitäten:
Emirates hat 109 A380 und 152 B777 und
Qatar Airways hat 45 B777, 32 A350 und 10 A380
(+/-, die Quelle ist hier Wikipedia).


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