Tony Douglas
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Etihad Airways fasst langsam wieder Tritt

Etihad Airways Boeing 787-9
Etihad Airways Boeing 787-9, © Etihad Airways

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ABU DHABI - "Dynamischer und disziplinierter": Tony Douglas räumt bei Etihad Airways auf. Zwar hat die Airline im ersten Jahr unter dem neuen Vorstandschef einen weiteren Milliardenverlust verbucht - Kurskorrekturen in der Netz- und Flottenpolitik zeigen aber erste Wirkung: Etihad will wieder wachsen.

Die Stornonotiz aus Abu Dhabi verhagelte Airbus den Jahresauftakt: Etihad Airways hatte eine Position über 42 A350-900 komplett gestrichen.

Von der Boeing 777X will Etihad Airways inzwischen auch nur noch sechs statt der einst bestellten 25 Stück nehmen - und Liefertermine für die 787 auf später verschieben. Auf zehn A320neo wird Etihad Airways ebenfalls verzichten.

"Das war ein wichtiger Wendepunkt für Etihad Airways", sagte Douglas der Wirtschaftszeitung "Arabian Business" über die Auftragskorrekturen. Nach "intensiven Verhandlungen" mit Airbus, Boeing und den Triebwerkspartnern "haben wir uns von 100 Flugzeugen gelöst, (...), die wir nicht in unserer Flotte unterbringen konnten."

Douglas hat den Chefposten bei Etihad Airways im Januar 2018 eingenommen und die Airline umgekrempelt. Unter seinem Vorgänger James Hogan hatte sich Etihad Airways in einer rasanten Expansionsstrategie verzettelt und Milliardenbeträge in den Beteiligungen an Air Berlin und Alitalia versenkt.

Über Etihad Airways
Typ Linienfluggesellschaft
Basis Abu Dhabi Int'l
Maschinen 112
Destinationen 93
Routen 116
© Daten bereitgestellt von ch-aviation
Nach dem ersten Kraftakt kann Douglas nun 416 Millionen US-Dollar Einsparungen vorweisen. Der Verlust hat sich gegenüber 2017 um 15,4 und gegenüber 2016 sogar um 34 Prozent verringert - mit 1,28 Milliarden US-Dollar Minus steht Etihad Airways aber weiterhin unter Erfolgsdruck.

"Wir wissen, dass noch sehr viel Weg vor uns liegt, (...) aber wir bewegen uns in die richtige Richtung", sagte Douglas. Die Airline arbeite jetzt "dynamischer und disziplinierter" als zuvor. "Wenn wir nicht überzeugt sind, dass eine Strecke sich nachhaltig trägt, halten wir sie nicht zum Selbstzweck aufrecht."

Tatsächlich hat Etihad 2018 Flugzeuge von unrentablen Linien wie Perth, Dallas und Edinburgh abgezogen und gefragte Ziele wie Rom und Toronto verstärkt. "Dadurch haben sich die Durchschnittserlöse um vier Prozent verbessert", sagte Douglas. Neue Strecken nach Barcelona und Baku übertreffen laut Douglas die eigenen Erwartungen.

Moderates Wachstum ab 2020

Obwohl die Passagierzahl 2018 von 18,6 auf 17,8 Millionen Fluggäste sank und die Flüge mit 76,4 Prozent gut zwei Punkte schlechter ausgelastet blieben als im Vorjahr, konnte Etihad Airways den Umsatz im Kerngeschäft bei rund fünf Milliarden US-Dollar stabil halten.

Douglas sieht daher langsam Spielraum für eine operative Kehrtwende: "Wir gehen davon aus, 2020 wieder zu wachsen - aber dabei sprechen wir von moderatem Wachstum in Sitzkilometern."
© aero.de | Abb.: Etihad Airways | 02.04.2019 14:40

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Beitrag vom 02.04.2019 - 19:07 Uhr
Eigentlich war für das Emirat Dubai DWC als neue Drehscheibe gedacht. Man hat dort bisher lediglich Frachtflüge, der Rest des Vorfeldes dient als Abstellfläche für nicht genutzte A380. Von daher kann man wohl behaupten, dass man einen Flughafen schon gestrichen hat, oder gar nicht erst fertig gebaut hat. AUH ist in den letzten Jahren massiv ausgebaut worden und hat ein neues Terminal erhalten. Dort wird alleine schon aus Prestigegründen ebenso wenig zu gemacht wie in DXB, zumindest auf absehbare Zeit.
Bei einem Zusammenschluss von Emirates und Etihad würde man die möglichen Routen nach Europa, vor allem Deutschland, selbst beschneiden. Darf derzeit Emirates 4 und Etihad 3 Destinationen in Deutschland anfliegen wären es bei einem Zusammenschluss zusammen maximal 4. Ich glaube auch nicht, dass man das in den Emiraten möchte. Man wird kooperieren, aber eine Fusion sehe ich in naher Zukunft nicht.
Beitrag vom 02.04.2019 - 16:20 Uhr
aber die Schlie0ung eines Airports ändert nichts am Betriebsergebnis des Carriers. Deren Weg jedoch scheint gut zu sein. Eine Kooperation oder gar ein Zusammenschluß von "Scheich-Airlines" könnte ganz gute Synergieeffekte erzeugen, insbesondere durch Zusammenfassung von Strecken.
Beitrag vom 02.04.2019 - 15:08 Uhr
Naja bei rund fünf Milliarden kann man immer noch ein Viertel als Verlust einfahren... Das ist ein Zuschußgeschäft das nur mit Öl bezahlt wird...Auf Sicht macht nur ein Zusammenschluß Sinn, vor allem wenn die tatsächlich ne Magnetschwebebahn von Dubai nach Abu Dhabi bauen... Kann mann minimum einen Airport abschliesen...


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