"Zu viele Flugzeuge"
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Eurowings reduziert Flotte weiter

Eurowings Airbus A320
Eurowings Airbus A320, © Eurowings

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HAMBURG - Die Lufthansa-Tochter Eurowings muss ihre für September geplante aktive Flotte aus 60 Flugzeugen reduzieren. "Wir werden vermutlich weniger als 50 Maschinen betreiben und damit 70 Prozent weniger als im Vorjahr", sagte Eurowings-Chef Jens Bischof vor dem Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg.

"Wir spüren die neue Quarantäne-Regelung etwa für Spanien 1:1 in unseren Buchungen und sind gezwungen, Kapazität herauszunehmen und die Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken", so Bischof.

Als Beispiel nannte der Firmenchef den Zielort Palma de Mallorca: "Die Buchungen sind nach der Neuregelung zunächst um ein Drittel und dann um die Hälfte eingebrochen, das ist krass." Die Aussichten für die Luftfahrtbranche hätten sich verschlechtert, "vor vier oder acht Wochen waren wir optimistischer."

Vor der Krise flogen 149 Flugzeuge für Eurowings. Darunter waren Wet Leases von LGW, TUIfly und Czech Airlines sowie die bisherige Germanwings-Flotte. Bereits im April wurde Germanwings geschlossen, danach alle Wet Leases beendet. Derzeit verfügt Eurowings insgesamt über rund 90 Flugzeuge, etwa 40 davon sind längerfristig abgestellt, vor allem in Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg.

Termine für A320neo "völlig offen"

"Wir haben zu viele Flugzeuge", räumte Bischof ein. Ob die als Teil einer Lufthansa-Konzernbestellung georderten fünf Airbus A320neo wie geplant 2021 kämen sei derzeit Gegenstand von Verhandlungen mit dem Hersteller. "Ob und wann die kommen ist völlig offen", so der Eurowings-Chef.

Trotz der schwierigen Lage kündigte Bischof an, vor allem am Hamburger Flughafen bis zum Jahresende "deutlicher zu wachsen als anderswo", auch wenn statt der geplanten zehn jetzt nur neun Flugzeuge hier stationiert würden. Nach Düsseldorf mit 21 Eurowings-Jets ist Hamburg zweitgrößter Standort der Lufthansa-Tochter.

Gleichzeitig, so Bischof, könne man sich vorstellen, sich am neuen Berliner Flughafen stärker zu engagieren als bisher - vor allem seit EasyJet das Ende der innerdeutschen Flüge angekündigt hat. "Inlandsflüge machten vor der Krise ein Drittel unseres Marktes aus, das ist eine wichtige Facette", betonte Bischof.

Angesprochen auf die massive öffentliche Kritik am Verhalten der Lufthansa-Gruppe bei der Erstattung stornierter Flugtickets räumte er ein, dass das Grundproblem auf den Anfang der Krise zurückzuführen sei, als sich Lufthansa in einer "prekären Situation" befunden habe. Eurowings habe jetzt aber drei Viertel der Ansprüche erstattet, insgesamt 150 Millionen Euro.

Weitere 50 Millionen Euro vor allen von schwieriger zu überprüfenden Fällen seien noch offen, die hoffe man in den kommenden sechs bis zehn Wochen abzuarbeiten. "70 Prozent unserer Kunden haben um Erstattung gebeten, 20 Prozent einen Gutschein akzeptiert und zehn Prozent eine Umbuchung", so Bischof, der betonte: "Wir sind in der Lage alle Forderungen auszuzahlen."

Eurowings hält an Gewinnziel fest

Das Ziel eines operativen Gewinns im kommenden Jahr will Bischof trotz allem noch nicht zu den Akten legen. "Wir wollen Eurowings so schnell wie möglich in die schwarzen Zahlen bringen. Wenn das nächstes Jahr gelingt, bin ich glücklich", fügte der Chef der Lufthansa-Tochter beim Branchenkongress der Touristik-Fachzeitschrift "fvw" am Donnerstag in Hamburg an.

Laut Bischof hängt dies aber von der weiteren Entwicklung der Pandemie und des Reiseverhaltens der Kunden ab. Wenn Eurowings 2021 wieder 30, 40 oder 50 Prozent des Flugangebots streichen müsse, werde ein Gewinn schwer möglich sein. Für den kommenden Sommer plant der Manager mit 80 Maschinen.
© aero.de, Andreas Spaeth, dpa-AFX | Abb.: Eurowings | 03.09.2020 12:28

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Beitrag vom 14.09.2020 - 02:38 Uhr
... kann man ja nur hoffen, dass hier erst mal die ganzen URALT Flieger am Boden stehen bleiben?!?!

erste Strecken sind schon nicht mehr im Angebote: MUC-VAR, Frequenzen MUC-PMI, DUS-PMI, CGN-PMI, DUS-MUC teils nur noch bis 5.10. mit manchen Fluegen, STR-CAG 10.9. letzter Flug, MUC-OLB ab 13.9. nur noch 1x Woche. Ich denke hier wird man bald MEHR in der Presse lesen ueber diese Airline?!

Was bedeutet das "?" Wissen Sie nicht was Sie hoffen oder denken?
Was denken Sie denn, wird man mehr in der Presse lesen?
Im Moment lese ich mehr über die anderen Airlines, über deren Strecken und Basen Schließungen/Eröffnungen. Oder meinten Sie vielleicht den Abschluss der Sozialplanverhandlungen bei GWI. Stimmt, das wäre einmalig, davon habe ich bei Ryan, Easy, Wizz, Turkish... noch nichts gelesen.
Machen Sie sich keine Sorgen, deren Uralt-Flieger werden am Boden bleiben.

.... das waere ja wuenschenswert, wenn die alte Flotte aussortiert werden wuerde.
In der Presse mehr zu hoeren hatte ich auf die neue Ocean gemuenzt, denn ich denke dass LH-Group in den kommenden Jahren versucht mehr und mehr Personal zu der nochmals billigeren Airline zu ziehen.
Stationsschliessungen . . . soweit ich erfahren habe ist Eurowings Europe in Wien schon ohne Flieger an deren Basis, Muenchen soll folgen und Palma ist gegroundet?
Weitere Reduzierung der EW Flotte soll folgen.
Geplante Langstrecken, wird ein Reinfall mit einer Planung wie dies bei der Eurowings laeuft, von Anfang an eine Fehlpanung nach der Anderen, wichtig war nur Mitbewerber damit aus dem Markt zu verdraengen.
Beitrag vom 04.09.2020 - 08:42 Uhr
... kann man ja nur hoffen, dass hier erst mal die ganzen URALT Flieger am Boden stehen bleiben?!?!

erste Strecken sind schon nicht mehr im Angebote: MUC-VAR, Frequenzen MUC-PMI, DUS-PMI, CGN-PMI, DUS-MUC teils nur noch bis 5.10. mit manchen Fluegen, STR-CAG 10.9. letzter Flug, MUC-OLB ab 13.9. nur noch 1x Woche. Ich denke hier wird man bald MEHR in der Presse lesen ueber diese Airline?!

Was bedeutet das "?" Wissen Sie nicht was Sie hoffen oder denken?
Was denken Sie denn, wird man mehr in der Presse lesen?
Im Moment lese ich mehr über die anderen Airlines, über deren Strecken und Basen Schließungen/Eröffnungen. Oder meinten Sie vielleicht den Abschluss der Sozialplanverhandlungen bei GWI. Stimmt, das wäre einmalig, davon habe ich bei Ryan, Easy, Wizz, Turkish... noch nichts gelesen.
Machen Sie sich keine Sorgen, deren Uralt-Flieger werden am Boden bleiben.

Dieser Beitrag wurde am 04.09.2020 08:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.09.2020 - 07:04 Uhr
Kann das ganze gehate nicht verstehen.

Warum bringen sie das nicht gegenüber Ryanair, Wizz oder Lauda oder Norwegiean?


Bei der LH Group scheinen immer andere (Moral) Standarts zu gelten als bei anderen Airlines.

Das man die Flotte schrumpft wenn die Nachfrage nicht vorhanden ist, ist denke ich klar.


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