Verwandte Themen
Die 737 MAX ist seit März gegroundet. Als letzte große Luftfahrtbehörde hatte sich die FAA nach zwei Totalverlusten mit 346 Opfern zu einer Sperre durchgerungen - und könnte das Flugverbot als erste wieder aufheben.
"Wir werden die 737 MAX nicht für Flüge in den USA freigeben, bevor es nicht absolut sicher ist", versicherte FAA-Interimschef Daniel Elwell bei einer Anhörung in Washington. Die FAA gehe davon aus, dass Boeing das finale Update für die umstrittene Trimmautomatik MCAS kommende Woche zur Abnahme anmelden werde.
Erste US-Airlines stellen sich bereits auf eine baldige Freigabe ein. So ist American Airlines zuversichtlich, "dass die bevorstehenden Software-Updates und neue Trainingsverfahren, die Boeing für die MAX entwickelt hat, zu einer zeitnahen Wiederzulassung des Flugzeugs führen werden", zitiert die "New York Times" einen Sprecher.
Auch bei Southwest Airlines keimt Hoffnung auf eine Wiederinbetriebnahme der 737 MAX noch im Sommer. "Ich sage das nicht so voraus, aber ich bin zuversichtlich", sagte Airlinechef Gary Kelly.
"Eine Abnahme (der Boeing-Updates, Red.) durch die FAA im Juni oder Anfang Juli ist ein Szenario, auf das sich andere Regulierungsorgane einrichten", sagte eine mit dem Verfahren vertrauten Person aero.de am Mittwoch. Eigentlich wollte die FAA die Freigabe mit acht anderen Luftfahrtbehörden international abstimmen.
Das dafür eingerichtete "737 MAX Joint Authority Technical Review" (JATR), an dem sich auch Europas Luftfahrtaufsicht EASA beteiligt, wird bis Ende Juli über Boeing-Änderungen am MCAS beraten. Vor einer Konferenzrunde am 23. Mai konnte der JATR-Kreis kaum Konsenspunkte ausloten.
Der zuletzt erneut eskalierte Handelskonflikt der USA und China macht die Sache nicht einfacher: das ohnehin zähe Ringen um eine "international koordinierte Wiederzulassung" der 737 MAX bekomme dadurch "noch eine politische Dimension". Boeing exportiert 80 Prozent der 737 MAX ins Ausland, jede vierte geht nach China.
Elwell will jede Entscheidung über eine Wiederzulassung durch ein "Technical Advisory Board" absichern lassen, in das unter anderem die US-Raumfahrtbehörde NASA Experten entsenden soll. Durch diese Instanz erhalte das Verfahren "ein drittes Paar Augen", sagte Elwell.
EASA verweist auf eigenständige Prüfung
Die EASA sah sich vergangene Woche bereits zu der Klarstellung gezwungen, "unabhängig" über die Aufhebung des Groundings in Europa zu entscheiden.
"Der Abschluss der unabhängigen EASA-Konstruktionsprüfung ist Voraussetzung für die Wiederinbetriebnahme des Flugzeugs für die EASA", sagte ein Sprecher der Luftfahrtbehörde. "Die EASA nimmt an der laufenden JATR-Überprüfung teil - parallel zur unabhängigen Designüberprüfung, die die EASA mit verschiedenen beteiligten Expertenteams durchführt."
© aero.de | Abb.: United | 16.05.2019 08:24
Kommentare (18) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
https://www.pprune.org/rumours-news/621586-trump-administration-blames-foreign-pilots-737-max-crashes.html
Die US Administration mischt fleissig mit. Die werden schon dafür sorgen, dass es bald wieder los geht - zumindest in den USA.
Hier gibt es das ganze hearing:
https://www.c-span.org/video/?460584-1/faa-ntsb-officials-testify-boeing-737-max-aircraft-safety
Ich finde der de Fazio hat die richtigen Fragen getellt
Dieser Beitrag wurde am 16.05.2019 22:46 Uhr bearbeitet.
Der gute Mann ist ausgebildeter Ingenieur der Luft- und Raumfahrttechnik.
Es gibt also keinerlei mildernde Umstände.
Dieser Beitrag wurde am 16.05.2019 17:51 Uhr bearbeitet.