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Flughafen Lübeck wird zum Airline-Selbstversorger

Ais Alsie ATR 42
Ais Alsie ATR 72, © Ais Alsie

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LÜBECK - Der Flughafen Lübeck nimmt den Linienflugverkehr wieder auf. Von Juni an werde es zwei tägliche Verbindungen Lübeck-München-Lübeck sowie eine von Lübeck nach Stuttgart und zurück geben, teile der Flughafen mit. Das Angebot richte sich sowohl an Geschäftsreisende als auch an Touristen.

Bedient werden sollen die Strecken von der eigens gegründeten Fluggesellschaft Lübeck Air mit einer Maschine vom Typ ATR 72-500, die dem Flughafen gehört. Die Besatzung wird nach Angaben von Flughafengeschäftsführer Jürgen Friedel von dem dänischen Luftfahrtunternehmen Ais Alsie gestellt.

"Es gibt wenige Flughäfen, die wie wir einen privaten Betreiber haben und dazu noch mit einer eigenen kleinen Airline aufwarten", sagte Friedel am Dienstag. Durch Lübeck Air sei der Flughafen unabhängiger von äußeren Faktoren, wie den Entwicklungen im Airline-Markt.

Damit gibt es nach vier Jahren erstmals wieder regelmäßige Flugverbindungen von dem Regionalflughafen, der zwischen 2006 und 2016 fünfmal den Besitzer gewechselt hat und in dieser Zeit zweimal Insolvenz anmelden musste.

Als der Lübecker Unternehmer Winfried Stöcker den Flughafen im Juni 2016 kaufte, gab es dort seit zwei Monaten keine Linienflüge mehr. Seither habe die Flughafengeschäftsführung kontinuierlich daran gearbeitet, den Flugverkehr schrittweise wieder aufzunehmen, sagte die Sprecherin.

Das Lübecker Beispiel könnte Schule machen - auch andere Regionalflughäfen rechnen Chancen und Risiken eigener Airlines durch. Der Flughafen Bozen will sich der Neugründung Sky Alps ebenfalls wieder im Liniennetz anmelden.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ais Alsie | 14.01.2020 12:55

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Beitrag vom 09.06.2020 - 14:49 Uhr
1. Herr Prof. Stöcker ist Betreiber und nicht Besitzer des Flughafens
2. ATR 72 mit nur 60 Sitzen wird zu hohe Stückkosten haben, zumal eine Zubringerfunktion für die Langstrecke von Star Alliance oder One World nicht gegeben ist
3. ergo: für Privatreisende zu teuer, für Geschäftsreisende unattraktiv

Wird interessant, das zu beobachten. Meine Meinung ist aber: Daumen runter!

Herr Stöcker ist Besitzer des Flughafens. Seit 1. Juli 2016.
 https://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/Euroimmun-Chef-Stoecker-kauft-Flughafen-Luebeck-Blankensee
Punkt 2b ist korrekt. Und 3 stimmt wohl nicht. Einige Privatreisende fallen raus, klar. Aber Businessreisende nicht.

Dieser Beitrag wurde am 25.07.2020 15:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.06.2020 - 10:53 Uhr
wirklich mit nur einer Maschine? Lübeck-München-Lübeck mal zwei plus
Lübeck-Stuttgart-Lübeck, an einem Tag? Da wäre eine in der Mitte gelegene Stuttgarter Verbindung aber ungünstig getimed, wer braucht die da? Oder verstehe ich etwas falsch oder gar nicht?

Na ja, man will halt langsam wachsen.Nicht so wie Air Berlin ....
Und die am meisten nachgefragte Route ist wohl die nach MUC. Also muss mit einer Maschine die Mittagszeit mit Stuttgart aufgefüllt werden ... Bei ATR Nr. 2 kann man für STR ja auf Morgens/Abends wechseln ....
Beitrag vom 05.06.2020 - 10:51 Uhr
Jürgen Friedel sagt, der Break Even läge bei 700.000 PAX und die Airline selbst arbeitet bei 40 PAX (67%) kostendeckend. Das bedeutet aber, ich muss bei dem aktuellen Flugplan (17 Umläufe/Woche) 10 ATR 72 (entpr. 20 Zielen) kaufen, um bei 40 PAX Auslastung als Airport kostendeckend zu arbeiten... Bei 50PAX Auslastung brauche ich immer noch 8 ATR (bzw. 16 Destinationen, es sei denn ich erhöhe z.B. nach MUC den Takt). Mit Privatflugverkehr und Urlaubscharter verrringert sich die Zahl natürlich nochmal, aber dennoch sieht man, wie extrem schwer dieses Projekt ist. (Zumal ich nicht davon ausgehe, dass externe Airlines sooo begeistert nach LBC fliegen, frühestens, wenn das neue Terminal fertig ist ...) Und dennoch wünsche ich dem Airport Erfolg, habe auch bislang einen ziemlich guten Eindruck gewonnen. Sehe die Chancen darin, sich als niveauvolle Alternative zu Eurowings anzubieten (STR und viell. später CGN, DUS ZRH uvm.) und natürlich idealerweise in einem Code Sharing mit Lufthansa ab MUC - sonst mit SQ o.ä.. Auch könnte es eine Idee sein, frühmorgens (6 Uhr) Flüge nach Riga oder Helsinki anzubieten, denn hier gibt es ab Hamburg keinerlei Business-Angebot (d.h. mit Ankunft vor 10 Uhr)! Mit Zeitverschiebung wäre man vielleicht so gegen 9:15 Uhr da... Schließlich könnte eine Chance darin bestehen, die kleineren City-Airports anzufliegen (BMA, LCY, LIN u.a.). Also alles Themen, um sich von Hamburg abzugrenzen.
Nun geht es aber erstmal darum, den Service nach MUC und STR möglich sicher, zuverlässig, pünktlich, komfortabel, freundlich und schmackhaft zu gestalten ... Dies ist die Grundlage für die gesamte Airport-Entwicklung!

Dieser Beitrag wurde am 25.07.2020 15:53 Uhr bearbeitet.


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