Vor den Zahlen
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Höhere Ticketpreise helfen Lufthansa noch nicht

FRANKFURT - Der lang ersehnte Anstieg der Ticketpreise im März hat die Lufthansa im ersten Quartal voraussichtlich nicht aus den roten Zahlen geführt. Analysten geben auch für den Rest des Jahres noch keine Entwarnung - auch wenn sich die Geschäftsaussichten für die Branche etwas verbessert hätten.

Nach der Tarifeinigung mit seinen Piloten ist Vorstandschef Carsten Spohr zumindest eine große Unsicherheit los. Wenn der Dax-Konzern am Donnerstag (27. April) seinen Quartalsabschluss veröffentlicht, soll auch die Jahresbilanz der kriselnden Rivalin Air Berlin vorliegen - auf deren Flieger die Lufthansa inzwischen bei ihrer Billigmarke Eurowings baut.

Für das erste Quartal erwarten die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Analysten beim Lufthansa-Konzern ein ordentliches Umsatzplus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dürften die Erlöse um sechs Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gestiegen sein.

Dazu dürfte ein kräftig gewachsenes Flugangebot beigetragen haben. So gehört die belgische Brussels Airlines seit Januar komplett zum Konzern, und seit Februar reihen sich immer mehr samt Personal von Air Berlin gemietete Mittelstreckenjets in die Eurowings-Flotte ein.

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Lufthansa

Den saisontypischen Verlust im Tagesgeschäft dürfte der Geschäftsausbau kaum verändert haben. Analysten erwarten im Schnitt einen um Sonderfaktoren bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) von 57 Millionen Euro, 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Unter dem Strich dürfte das Minus mit ebenfalls rund 57 Millionen Euro deutlich höher ausfallen als die 8 Millionen aus dem Vorjahr. Fluggesellschaften erzielen ihre Gewinne ohnehin hauptsächlich im Sommer. Im reiseschwachen Winterhalbjahr stecken sie meist in den roten Zahlen.

Den jahrelangen Sinkflug der Ticketpreise hat die Lufthansa zuletzt allerdings gestoppt. Im März wurden die Tickets nach rund drei Jahren erstmals im Schnitt wieder teurer. Der Vorstand hatte schon vor wenigen Wochen von einem guten Geschäft im Januar und Februar berichtet - auch wenn die Gesellschaft bei den Ticketerlösen da noch Federn lassen musste.

Trotz dieser Entwicklung und eines wachsenden Flugangebots hat Spohr für 2017 bisher einen weiteren leichten Gewinnrückgang angekündigt. Das bereinigte Ebit soll leicht unter den 1,75 Milliarden Euro des Vorjahres liegen, Analysten gehen derzeit von 1,67 Milliarden aus.

Ticketpreise steigen mit den Kerosin

Spohr will mit Einsparungen bei den Passagier-Fluglinien Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Eurowings und Brussels einen weiteren Preisverfall bei den Tickets sowie die steigenden Kerosinkosten abfedern. Die Kosten der Lufthansa seien noch immer relativ hoch, urteilt Deutsche-Bank-Analyst Anand Date. Der jüngste Anstieg der Ticketpreise in der Branche sei vermutlich dem höheren Kerosinpreis geschuldet.

Unterdessen muss die Billigmarke Eurowings, mit der die Lufthansa Billigfliegern wie Ryanair und Easyjet Paroli bieten will, bei ihrem Geschäftsausbau auch mit Unwägbarkeiten bei Air Berlin zurechtkommen. Die chronisch defizitäre zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft vermietet schrittweise 33 Maschinen samt Personal an Eurowings.

nd ihre Touristiksparte soll auf Basis ihrer österreichischen Tochter Niki in einem Bündnis mit dem Ferienflieger Tuifly und der arabischen Air-Berlin-Großaktionärin Etihad aufgehen. Der Deal ist aber noch nicht in trockenen Tüchern. Zuletzt hatte sich Air Berlin frisches Geld geliehen, um durchzuhalten.

Einer immer wieder diskutierten Übernahme der restlichen Air Berlin durch die Lufthansa stehen laut Spohr der hohe Schuldenberg der Airline, deren hohe Betriebskosten und das Kartellrecht entgegen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 26.04.2017 08:16

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Beitrag vom 27.04.2017 - 11:43 Uhr
Müsste es nicht heißen "Ticketpreise steigen mit DEM Kerosin"?

Außerdem fehlt zwei Absätze tiefer der Satzanfang.

Kann Kerosin steigen? Wenn ja wie und wohin? Nimmt es dazu eine Leiter oder den Aufzug? Steigt es alleine oder hat es Hilfe?

Beitrag vom 26.04.2017 - 12:27 Uhr
Na super,Ticket Preise steigen also dann fliegt man eben nur mehr wenn es unbedingt dein muß ,das riecht nach unausweichlicher Talfahrt :-)),man nimmt sich einfach selbst den Wind aus den Segeln .........und die echten Billigflieger lachen sich zu Tode.

Deswegen sind die Flieger bei LH auch so mies gefüllt, besonders in der übergroßen höheren Klasse...

Angebot und Nachfrage. Warum sollte man an der Schraube nach unten drehen und die Dumping-Spirale mitmachen, solange es nicht nötig ist.

By the way: der Vergleich LCC und LH hinkt, hier muss man schon andere Hub-Carrier als Vergleich ranziehen (AF, BA, ME3,...)
Beitrag vom 26.04.2017 - 11:43 Uhr
Na super,Ticket Preise steigen also dann fliegt man eben nur mehr wenn es unbedingt dein muß ,das riecht nach unausweichlicher Talfahrt :-)),man nimmt sich einfach selbst den Wind aus den Segeln .........und die echten Billigflieger lachen sich zu Tode.


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