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James Hogan würde "gar nichts" anders machen

James Hogan vor einem Modell des AUH Midfield Terminal
James Hogan vor einem Modell des AUH Midfield Terminal, © Etihad

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LONDON - Was treibt eigentlich James Hogan? Zwei Jahre nach Entmachtung und Absetzung bei seinem langjährigen Arbeitgeber Etihad Airways hat sich der Manager erstmals über seine Zeit an der Spitze der Airline geäußert - und würde rückblickend rein "gar nichts" anders machen.

Air Berlin, Alitalia und nun Jet Airways: unter James Hogan hat Etihad Airways mehr als einmal Lehrgeld bezahlt. Eine "Serie schlechter Züge" nennt Airlineanalyst Saj Ahmad die gefloppte Beteiligungsstrategie. Die Pleiten von Air Berlin und Alitalia kosteten Hogan Anfang 2017 letztlich den Job.

Die elf Jahre davor hatte der Australier bei Etihad Airways weitgehend freie Hand. Mit Rückendeckung des staatlichen Eigners Abu Dhabi hat Hogan Etihad Airways rasant von 23 auf 123 Flugzeuge ausgebaut und in der Business Class und First Class neue Branchenstandards gesetzt.

"Ich habe eine Marke auf dem Reißbrett geschaffen", blickte Hogan laut "Arabian Business" jetzt auf einer Konferenz in London zurück. "Das war eine einmalige Gelegenheit aus einer Firma mit 300 Millionen US-Dollar Umsatz eine Gruppe mit 20 Milliarden US-Dollar Umsatz zu formen."

Etihad Airways ist nach Emirates und Qatar Airways die dritte feste Airlinegröße am Golf. Aus heutiger Sicht würde er auf dem Weg dahin "gar nichts" anders machen, sagte Hogan.

Neuanfang in Abu Dhabi

Tony Douglas - seit 2018 im Amt - bleibt wenig übrig, als alles komplett anders zu machen als sein Vorgänger: 4,8 Milliarden US-Dollar Verlust aus den letzten drei Geschäftsjahren schränken den Handlungsspielraum des neuen Airlinechefs ein - nur langsam und mit rigidgen Kurskorrekturen fasst Etihad Airways wieder Tritt.

Douglas hat unter Hogan getätigte Flugzeugbestellungen bei Airbus und Boeing aufgelöst: Etihad Airways verzichtet auf zehn A320neo, 42 A350-900 und 19 777X. Im Flugplan lässt Douglas jede Linie nachrechnen - Verluststrecken wie Perth und Dallas streicht Etihad Airways konsequent aus dem Angebot.

Die Airline arbeite heute "dynamischer und disziplinierter", übte Douglas gerade unchiffrierte Kritik am Zustand, den er 2018 in Abu Dhabi vorfand. "Wenn wir nicht überzeugt sind, dass eine Strecke sich nachhaltig trägt, halten wir sie nicht zum Selbstzweck aufrecht."

Für Hogan ist das Kapitel Etihad Airways inzwischen "abgeschlossen". Mit seinem früheren Finanzvorstand James Rigney hat Hogan ein neues Betätigungsfeld als Investmentberater gefunden: die früheren Airlinelenker betreiben in der Schweiz heute die Consulting-Firma "Knighthood Capital".
© aero.de | Abb.: Etihad Airways | 04.05.2019 15:30

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Beitrag vom 05.05.2019 - 13:28 Uhr
Was bleibt dem James H. auch übrig....Selbstkasteien ist nicht modern!
Wer zu ihm geht, was was er tunt. Aber vielleicht sind seinme Kumpel besser als er.
Ausserdem gibt es vielleicht noch andere Gründe für seine Aktivitäten in der Schweiz.
Beitrag vom 05.05.2019 - 12:40 Uhr
Und so jemand führt jetzt eine Investmentberatung!? Man glaubt es nicht.

Sieht eher aus als hätte er die mit 4 alten Kumpels von Ethiad und einem Anwalt von Freshfields Bruckhaus Deringer LLP (die haben zB Fraport vor dem VGH vertreten) selbst gegründet.
Die Frage ist da wohl eher wer "Beratung" von jemandem einkauft, der a) einen derartigen Track-Record hat und b) nicht die geringste Spur konstruktive Sebstkritik übt :)

Dieser Beitrag wurde am 05.05.2019 13:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.05.2019 - 17:48 Uhr
Und so jemand führt jetzt eine Investmentberatung!? Man glaubt es nicht.


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