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KLM bestätigt Mängel an erster Boeing 787-10

KLM Boeing 787-10
KLM Boeing 787-10, © KLM

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AMSTERDAM - Nacharbeiten notwendig: die erste im Juni mit einem Tag Verspätung aus dem Boeing-Werk South Carolina an KLM nach Amsterdam ausgelieferte Boeing 787-10 wies anfänglich tatsächlich erhebliche Qualitätsmängel auf. Das bestätigte jetzt Airlinechef Pieter Elbers gegenüber aero.de.

Während einer Veranstaltung in Amsterdam, die eigentlich die Feier zur ersten Auslieferung der 787-10 in Europa sein sollte, hatte Elbers damals entsprechende Vermutungen zunächst dementiert.

Dann hatte eine Lokalzeitung aus Charleston interne Dokumente veröffentlicht, in denen KLM eine ganz andere Sprache spricht. Die Qualitätskontrolle im Boeing-Werk North Carolina sei "weit unterhalb akzeptabler Standards" gewesen bei der ersten an KLM gelieferten 787-10.

Man habe an Bord des Flugzeugs einen nicht festgeschraubten Sitz, fehlende oder falsch installierte Bolzen, nicht fest angezogene Schraubenmuttern, eine nicht gesicherte Klemme an einer Benzinleitung sowie mehrere nicht genauer bezeichnete fehlende Teile entdeckt.

"Dieser interne Report war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt", sagt Pieter Elbers nun, "aber wir geben Airbus und Boeing für jedes ausgelieferte Flugzeug solche Feedbacks und prüfen die Qualität sehr sorgfältig. Wenn sie für 200 Millionen US-Dollar ein Flugzeug kaufen dann wollen sie gute Qualität haben."

Elbers erklärte, die geschilderten Mängel seien bereits Wochen vor der geplanten Auslieferung entdeckt und dann behoben worden, sie seien in der Tat nicht die Ursache für die eintägige Verspätung gewesen.

Elbers: E2-Order kein Alleingang

Gleichzeitig bestritt Elbers in Frankreich aufgebrachte Gerüchte nach denen er - ohne das übliche Prozedere einzuhalten und das OK des Dachkonzerns einzuholen - im Juni auf der Pariser Luftfahrtschau mit Embraer eine Absichtserklärung über den Kauf von 15 zusätzlichen E195-E2 plus 20 Optionen/Kaufrechte unterzeichnet hätte.

Zumal Air France kurze Zeit später eine Riesenbestellung über mindestens 60 Flugzeuge des konkurrierenden Typs Airbus A220 aufgegeben hatte. "Wir haben bereits 49 Embraer-Jets, sind der größte Betreiber Europas", so Elbers. "Daher ist der nächste logische Schritt größere Embraer-Jets zu bestellen."

Dabei gebe es keinen Zusammenhang mit der Air France-Bestellung. "Da gibt es keine Verbindung, für Air France ist das die perfekte Entscheidung. Und in einer Airline-Gruppe ist es gut, zwei verschiedene Lieferanten zu haben", sagte der KLM-Chef.
© aero.de | Abb.: KLM | 09.09.2019 12:16

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Beitrag vom 09.09.2019 - 19:14 Uhr
... mir erschließt sich im Artikel nicht, was der Kauf von A220 mit den Mängeln der 787-10 zu tun hat. Ist wohl etwas durcheinander geraten, oder ???...

Dieser Beitrag wurde am 09.09.2019 19:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.09.2019 - 18:17 Uhr
Re E-Jets hat Elbers recht. Auch wenn die A220 aus vielerlei Gründen das bessere Flugzeug ist, wäre es nicht sinnvoll ein zweites Muster in die Flotte von KLM einzuführen und damit die Komplexität der Operation zu erhöhen.


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