ILA 2012
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Luftfahrtindustrie baut Projekt für weniger CO2-Ausstoß aus

Airbus A320 mit Sharklets auf der ILA 2012
Airbus A320 mit Sharklets auf der ILA 2012, © Airbus S.A.S.

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BERLIN - Das europäische Forschungsprogramm Clean Sky für sauberere und leisere Flugzeuge soll bis zum Jahr 2020 ausgebaut werden. Damit sollen von 2014 bis 2020 rund 3,6 Milliarden Euro in diese Initiative fließen, wie der Flugzeugbauer Airbus auf der Berliner Luftfahrtmesse ILA am Mittwoch mitteilte. Die Investition soll von den beteiligten Unternehmen und aus Mitteln der Europäischen Union aufgebracht werden.

Airbus unterzeichnete für das Programm "Clean Sky 2" am Mittwoch eine Absichtserklärung mit 13 Partnern aus Industrie und Forschung.

Zu den Zielen gehört, den Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) pro Passagierkilometer bis 2050 um 75 Prozent zu senken. "Dieses Programm wird die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Technologien fordern und zudem die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtbranche stärken", sagte der Airbus-Manager Charles Champion auf der ILA.

Der Vorstandschef des Airbus-Mutterkonzerns EADS, Thomas Enders, sagte, heutzutage verbrauchten Flugzeuge 70 Prozent weniger Treibstoff als vor 40 Jahren. Damals sei es den Unternehmen nur darum gegangen, Kosten zu sparen. Heute könnten sie Kosten nur senken, indem sie auch die Umwelt schonten.

Auf dem Weg dorthin sollen auch verstärkt Biokraftstoffe eine Rolle spielen. Dieser Bereich habe "sich gerade in den letzten zwei Jahren unglaublich entwickelt", sagte Enders. Mehrere Fluggesellschaften hätten die Beimischung von Sprit aus Pflanzen erfolgreich getestet. Denkbar seien künftig auch andere Quellen für Treibstoffe, etwa verbrauchtes Speiseöl oder städtische Abfälle.

Die deutsche Luftfahrt will bis zum Jahr 2025 dem herkömmlichen Flugbenzin rund zehn Prozent Biosprit beimischen, sagte der Präsident der nationalen Initiative zur Förderung alternativer Flugkraftstoffe (Aireg), Joachim Szodruch. Am Vortag hatten Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und US-Botschafter Philip Murphy ein Regierungsabkommen abgeschlossen. Deutschland und die USA wollen demnach bei den Standards für die Herkunft der Rohstoffe, der Zulassung von Herstellungsverfahren und dem Ausbau der Rohstoffbasis stärker zusammenarbeiten.

Der EU-Generaldirektor für Verkehr, Matthias Ruete, verwies darauf, dass die USA bei der Erforschung alternativer Flugkraftstoffe einen Vorsprung hätten. Es sei deshalb gut, dass Aireg nun mit der entsprechenden US-Initiative CAAFI kooperiere.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus S.A.S. | 12.09.2012 21:15


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