Verdi empört
Älter als 7 Tage

Lufthansa kündigt 80 Verträge zur Altersteilzeit

Lufthansa
Deutsche Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFUR - Der Konflikt zwischen Lufthansa und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verschärft sich weiter. Nach dem Abbruch der Verhandlungen zu einem übergreifenden Sanierungsvertrag hat das Unternehmen rund 80 Beschäftigten an den aufgegebenen dezentralen Standorten die Altersteilzeit gekündigt.

Betroffen sind laut Verdi Beschäftigte in Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln, Bremen, Nürnberg und Hannover.

"Es ist ein absolutes Unding, langjährig Beschäftigte auf diese Art abzustrafen, weil man meint, damit Personalkosten zu sparen", sagte die Verdi-Vizevorsitzende und Lufthansa-Aufsichtsrätin Christine Behle am Mittwoch. Mit Altersteilzeit könne man sozialverträglich die Arbeitsplätze jüngerer Beschäftigter sichern, meinte die Gewerkschafterin. Dass dieses Modell nun zurückgeführt werde, sei ein weiterer Tiefschlag.

Eine Unternehmenssprecherin begründete die Kündigungen mit den fehlenden Weiterbeschäftigungsperspektiven für die Leute an den verbliebenen Drehkreuzen in München und Frankfurt in Folge der Corona-Krise. Es treffe eine kleine Gruppe, die sich noch Ende Mai kommenden Jahres in der aktiven Phase der Altersteilzeit befunden hätte. Den Mitarbeitern würden wie vielen anderen auch faire Abfindungen angeboten. Das Ende der dezentralen Standorte war 2015 verkündet worden.

In der Frage des Sanierungsbeitrags der gut 35.000 Bodenbeschäftigten warte der Konzern weiterhin auf ein substanziell verbessertes Angebot von Verdi, sagte die Sprecherin. Das Unternehmen hatte die Gespräche einseitig abgebrochen. Die bislang von Verdi angebotenen Einsparungen von rund 600 Millionen Euro entsprächen nur rund 8 Prozent der entsprechenden Personalkosten statt der notwendigen 20 Prozent.

Der teilverstaatlichte Lufthansa-Konzern hatte nach dem Corona-Einbruch seinen weltweiten Personalüberhang auf 22.000 Vollzeitstellen beziffert, von denen rund 11.000 auf Deutschland entfallen. Der Konzern rechnet mittelfristig mit einer um 100 Jets verkleinerten Flotte. Mit den Flugbegleitern ist sich Lufthansa grundsätzlich über den Sparbeitrag einig, während es für die Piloten bislang nur eine kurzfristige Zwischenlösung bis zum Jahresende gibt.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthasa | 26.08.2020 15:22

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Beitrag vom 28.08.2020 - 12:44 Uhr
Das man sich aggresiv verhält liegt in der Natur der Sache.

Speziell diesen Punkt bestreite ich. Die aggressive und konfrontative Strategie der LH ist nur eine von mehreren möglichen. Und keine, die mMn in einer Krise besonders gut funktioniert.
Wieso ist das konfrontativ? Man hat sich am Anfang der Krise zusammengesetzt zum Krisengipfel, wir erinnern uns an die 45%, und man hat sich untereinander auf die 20% Beitrag verständigt. Gleichzeitig wurde mantramäßig von Seiten der GL betont, alle an Bord halten zu wollen und den GW freie Hand gegeben, da Lösungen zu finden. UFO hat den Ball aufgenommen und geliefert. VC musste sich erst selbst sortieren und hat jetzt eine Lösung gefunden und Verdi nicht. Man kommt nicht über die 8% und das schon eine Weile nicht. Das man da irgendwann aussteigt finden Sie konfrontativ? Vielleicht ist das nur eine Abkühlphase.

Na dann, fragen wir nochmal, welchen Weg sollten wir gehen?

Das habe ich weiter vorne in diesem Thread schon mal geschrieben.
Aus welcher Richtung erwarten Sie denn eine Lösung, wenn ausgerechnet die beiden Player die aktuell alleinig eine Lösung herbeiführen müssen, GF und Gewerkschaften, nicht mal mehr miteinander reden?
Ja, ein neuer VV. Was soll das bringen, wenn es denn überhaupt an ihm liegt? Es muss Geld gespart werden, egal wer vorne sitzt. Warum sollte ich jetzt geben aber vorher nicht?
Dieses ganze Gerede von "was soll der Mitarbeiter tun?" sind doch letztendlich nur Nebelkerzen. Der Einzelne kann mal gerade gar nix tun.
Klar, dass der Einzelne direkt nichts tun kann. Aber indirekt schon. Dafür gibt es ja die Vetretungen. Er kann dieser signalisieren, dass der Zock ihm zu heiß wird und er auch weniger akzeptiert, weil er lieber einen schlechten Job hat als garkeinen. Siehe Lauda in Wien.
Aber aktuell ist ja Betriebsversammlung und nacher wissen wir wie die Stimmung ist. Gegen GL oder gegen Verdi. Dann ist das Mandat klar und man redet wieder. Das Ergebnis ist auch klar, ohne Zugeständnis Kündigungen, mit Zugeständnis Garantien. Der ganz normale Verhandlungswahnsinn, wie immer.

Dieser Beitrag wurde am 28.08.2020 12:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.08.2020 - 12:16 Uhr
Das man sich aggresiv verhält liegt in der Natur der Sache.

Speziell diesen Punkt bestreite ich. Die aggressive und konfrontative Strategie der LH ist nur eine von mehreren möglichen. Und keine, die mMn in einer Krise besonders gut funktioniert.

Na dann, fragen wir nochmal, welchen Weg sollten wir gehen?

Das habe ich weiter vorne in diesem Thread schon mal geschrieben.
Aus welcher Richtung erwarten Sie denn eine Lösung, wenn ausgerechnet die beiden Player die aktuell alleinig eine Lösung herbeiführen müssen, GF und Gewerkschaften, nicht mal mehr miteinander reden?

Dieses ganze Gerede von "was soll der Mitarbeiter tun?" sind doch letztendlich nur Nebelkerzen. Der Einzelne kann mal gerade gar nix tun.
Beitrag vom 28.08.2020 - 11:37 Uhr

Nein, ich will nur nicht immer hören, was die Lufthansa nicht rettet, ich würde gerne einmal hören, was Lufthansamitarbeiter tun können, damit die Lufthansa sich rettet. An dieser Front kommt nämlich nie etwas.


Genau diesen Antritt finde ich nicht verkehrt! Hier sollten sich einige MA wirklich mal fragen: welchen Beitrag könnte ich denn leisten!

Grundsätzlich richtig, dass sich das der einzelne MA mal fragt, aber darüber darf man nicht vergessen, dass der einzelne MA darüber keinerlei Entscheidungskompetenz hat.
Unter einem Tarifvertrag verhandeln und entscheiden darüber Geschäftsleitung und Gewerkschaften.
Der Mitarbeiter selbst ist in dieser Frage zur Passivität verdammt (oder eben zum Posten in öffentlichen Foren).
Oder GW internen Foren. Wer etwas sagen will, der findet einen Weg. Oder man macht es wie UFO, stellt es zur Abstimmung und dann sieht man, was die Basis präferiert. Man will ja auch wieder gewählt werden.
Daher halte ich weiter das aufgrund der aggressiv durchgeführten divide-and-conquer Taktik massiv gestörte Verhältnis des LH-Vorstands zu den Gewerkschaften für einen der größten Roadblocks, der eine Lösung für die LH in dieser Krise blockiert.
Na dann, fragen wir nochmal, welchen Weg sollten wir gehen?
Warum gibt es diese Aufstplitterungen? Weil man es nicht gemeinsam geschafft hat eine Plattform zu schaffen, die sich den Veränderungen des Wettbewerbes stellt. Ist vielleicht auch garnich möglich, ein riesiger Moloch mit tausend Sonderregelungen für jede Nische die es abzudecken gilt.
Wenn man vergleicht, was ein Langstreckenpurser (um mal von den Piloten weg zukommen) bei LH kostet (nicht nur Gehalt, auch MTV) und einer bei EW, dann kann man auf dieser Basis kein LowYield Produkt wettbewerbsfähig betreiben. Personal aus einem HighYield PremiumProdukt ist einfach zu teuer und unflexibel für solch eine Plattform.
Völlig emotionsfrei und neutral betrachtet. Also muss eine Plattform her, die das darstellen kann.
Das man sich aggresiv verhält liegt in der Natur der Sache. Wenn sich sonst nichts bewegt, was wäre die Alternative? Das Beispiel UFO TV Krise zeigt doch, dass es geht. Trotz der Historie. Es müssen nur beide Seiten wollen. Das jetzt in eine Richtung zu schieben ist mir zu einfach.


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