Tarifkonflikt mit Cockpit
Älter als 7 Tage

Lufthansa unterbreitet Piloten neues Angebot

Lufthansa Airbus A320neo
Lufthansa Airbus A320neo, © Lufthansa

Verwandte Themen

FRANKFURT - Im Tarifstreit mit ihren Piloten ist die Lufthansa in die Offensive gegangen. Nach 13 Streikrunden und einer erneut gescheiterten Sondierung legte das Unternehmen am Dienstag ein neues Angebot vor, das neben Gehaltserhöhungen eine weitgehende Jobgarantie sowie Karrierechancen für die Piloten und NFF enthält.

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) kritisierte, dass Lufthansa mit Tarifdetails in die Öffentlichkeit gehe. Nur am Verhandlungstisch könnten Lösungen erzielt werden, sagte ein Sprecher. Die zuständigen VC-Gremien würden aber selbstverständlich die Offerte prüfen, die man in einer ersten Einschätzung sehr skeptisch sehe.

Die VC hält seit dieser Woche Pilotentreffen ab, um die Stimmung und Streikbereitschaft in der Belegschaft zu prüfen. "Der Unmut unter den Kollegen ist extrem groß", sagte der VC-Sprecher nach Versammlungen in Frankfurt, München und Köln.

Das Unternehmen will sich nach eigenen Angaben verpflichten, bis ins Jahr 2021 rund 330 Passagierflugzeuge ausschließlich mit Piloten zu besetzen, die nach dem strittigen Konzerntarifvertrag (KTV) bezahlt werden. Das liege leicht über dem heutigen Niveau, erläuterte ein Lufthansa-Sprecher.

Damit könnten nach Lufthansa-Darstellung bis zu 1.000 Nachwuchsflugzeugführer eingestellt und 600 neue Stellen für Kapitänsanwärter geschaffen werden.

Der Beförderungsstau ist eines der Hauptprobleme in Folge des Tarifkonflikts, in dem Lufthansa schon 2013 einen Einstellungsstopp zu KTV-Bedingungen verhängt hatte. Wegen der seit Jahren schrumpfenden Flotte der Kerngesellschaft Lufthansa werden derzeit rund 900 fertig ausgebildete Nachwuchspiloten nicht eingestellt und Copiloten warten vergeblich auf ihre Beförderung zum Kapitän.

4,4 Prozent mehr Gehalt und Einmalzahlung


Die seit 2012 nicht mehr erhöhten Pilotenbezüge sollen dem Angebot zufolge in zwei Stufen um zusammen 4,4 Prozent angehoben werden. Außerdem würde jeder KTV-Pilot eine Einmalzahlung in Höhe von 1,8 Monatsgehältern erhalten, was bei Kapitänen in der Endstufe über 30.000 Euro wären.

Die Piloten sollen bei gleichen Einstiegs- und Endgehältern künftig flachere Gehaltstreppen und eine auf Festbeiträge umgestellte Altersversorgung akzeptieren. Bislang hatte Lufthansa die absolute Höhe der Betriebsrenten garantiert und sich damit hohe Milliardenlasten in die Bilanz geholt. Mit Flugbegleitern und Bodenpersonal hat der Dax -Konzern bereits das System nach seinen Wünschen umgestellt.

Die geplante Vorruhestandsregelung würde hingegen weitgehend der heutigen entsprechen, erklärte die Lufthansa. Lediglich das durchschnittliche Eintrittsalter solle von jetzt 59 auf 60 Jahre angehoben werden. Individuell sei weiterhin ein Vorruhestand ab 55 Jahren möglich.

Das Angebot enthält keine Regelung für die weit schlechter bezahlten Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings. Die Vereinigung Cockpit will diese Kollegen mit unter das Dach des Konzerntarifvertrags holen. Schon heute wird nur noch jeder zweite Pilot im Lufthansa-Konzern nach dem KTV bezahlt.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 21.09.2016 18:32

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 23.09.2016 - 17:16 Uhr
Modhinweis

5 Beiträge gelöscht und weitere bearbeitet wegen provokanter, teilw. direkter Angriffe und Offtopic.

Zunächst habe ich erst anderhalb Augen zugedrückt. Da sich die Diskussion heute auf inakzeptabeln Niveau fortgestetzt hat, war dieser Eingriff unumgänglich.

Ich bitte umgehenst zum Ursprungsthema zurückzukehren.
Weitere Beiträge in ähnlicher Manier werden unkommentiert gelöscht.

Dieser Beitrag wurde am 23.09.2016 17:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.09.2016 - 17:39 Uhr
@fluglaie
Alles gut!
Beitrag vom 22.09.2016 - 16:16 Uhr
@digiflieger

Wie kommen Sie darauf, dass ich nur "pro LH" Vorstand diskutiere. Zu anderen Themen (sorry das ich jetzt kein Copy meiner Beiträge mache) habe ich ziemlich deutlich meine Meinung z.B. zum Thema "Billig ', ergo EW gesagt. Die war/ist absolut LH Vorstand kritisch.
In diesem Fall aber habe ich mir halt eine andere Meinung gebildet. Und glauben Sie mir, ich habe nicht nur die Verlautbarungen der LH zu dem Thema gelesen.

Ich habe ja nicht geschrieben, dass Sie "nur" pro LH diskutieren, aber bei diesem Thema ist mir die Nähe zur Firmenveröffentlichungen ins Auge gesprungen;-)
Die anderen Themen habe ich nicht von allen Mitschreibern präsent...


Aber - und damit hat gpower absolut recht - an die wirklich wichtigen Informationen und Fakten kommen wir (vermutlich) alle nicht ran.

Und ich teile absolut Ihre Meinung das in diesen Kontext auch EW, eigentlich alle in der LH Group, gehören. Ich befürchte nur, dass das - aus meiner Sicht - bedeutet, das sich die LH Piloten (VC) " nach unten" bewegen müssten. Und das...

Und da bin ich mir gar nicht so sicher;-)
GWI hat es ja schon erfolgreich mit dem LH/VC-Niveau geschafft, Geld zu verdienen.
Es sei denn, man möchte/braucht ein Feigenblatt für die ARs... Denn der viel zitierte Markt, der Änderungen so notwendig macht ;-), dreht sich weltweit in eine andere Richtung...
Es ist also eine Frage der Zeit, wann es bis nach Deutschland durchschlägt. Will man dann wieder ein Benchmark wie in 2001 machen? Ich hoffe, dass wir das fein bleiben lassen, denn es hat die Gräben von heute ja erst geöffnet. Man hat durch das damals(!) eindeutige Missverhältnis LH zum Rest der Welt ja überhaupt erst Begehrlichkeiten geweckt. Wollen wir da wieder hin? Ich hoffe nicht!

Dieser Beitrag wurde am 22.09.2016 16:17 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden