767-X statt 797
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Motzt Boeing die 767 auf?

All Nippon Airways Boeing 767-300ER
All Nippon Airways Boeing 767-300ER, © Boeing

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SEATTLE - Dreamliner-Triebwerke für die 767: Boeing rechnet ein Re-Engining auf Basis der 767-400ER durch. Die Pläne zielen zunächst auf den Frachtermarkt, schließen eine Neuauflage der 767 als Passagierflugzeug aber nicht aus - der Erfolg des Airbus A321XLR setzt Boeing unter Zugzwang.

Ganz taufrisch ist die Idee einer neumotorisierten 767 nicht: schon 2017 hatte man in Seattle Pläne zur Revitalisierung der seit 1980 produzierten Widebody-Serie geschmiedet, danach aber wieder verworfen - der Konzern lotete unter Airlines stattdessen die Kaufbereitschaft für ein "New mid-Market Airplane" aus, die "797".

Nach Informationen von "Flightglobal" prüft Boeing dieser Tage erneut, ob und wie sich die Programmlaufzeit der 767 verlängern lässt. Das Flugzeug ist immer noch als Tanker und Frachter gefragt - genau hier setzt die Boeing-Studie an: eine "767-XF" könnte sich GEnx-Triebwerke der 787 leihen und gegen 2025 verfügbar sein.

Die seit 1997 vermarktete Langversion 767-400ER soll die Basis für den generalüberholten Frachter mit Dreamliner-Triebwerken stellen. Laut "Flightglobal" untersucht Boeing parallel, ob sich das Konzept auch für eine Passagierversion "767-X" eignet.

Denn die Entscheidung über die milliardenschwere Entwicklung einer 797 hatte die Boeing-Spitze bereits vor der 737-Krise auf 2020 vertagt.

Boeing ist nicht nur durch die schleppende Wiederzulassung der 737 MAX unter Druck. Die Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China stellen den Konzern unter zusätzlichen Stress und könnten der luftigen 787-Rate von 14 Flugzeugen pro Monat Anfang der 2020er Jahre die Grundlage entziehen.

Airbus legt mit A321XLR vor

In dieser Gemengelage hat Airbus im Sommer einen Joker ausgespielt, der einer 797 viel Auftragspotenzial abgräbt: 2023 wird Airbus die A320neo-Serie mit einer zweiten Langstreckenversion abrunden. Die A321XLR soll 244 Passagiere nonstop und treibstoffsparend über Distanzen von 4.700 Seemeilen fliegen.

American Airlines - bislang loyaler Kunde von Boeing-Langstreckenflugzeugen - griff noch auf der Paris Air Show zu. Die Airline bestellte 50 A321XLR als Ersatz für 34 757-200.
© aero.de | Abb.: Boeing | 11.10.2019 09:36

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Beitrag vom 22.10.2019 - 12:31 Uhr
Eigentlich hatte man mit der 787-3 ja schon einen 757-Erben (allerdings eher ausgelegt auf kurze und nicht auf mittellange Strecken). Dennoch ist die Plattform der 787 vielleicht die bessere "NMA"-Basis als eine aufgefrischte 767 oder eine risikoreiche Neuentwicklung. Die komplette Infratruktur und Logistik wäre vorhanden. Allerdings würde man sich mit so einem Flugzeug wohl endgültig das Preisgefüge des Programms "versauen".
Beitrag vom 20.10.2019 - 13:30 Uhr
Meiner Meinung nach wird die 767-400RE keinen Business Case haben.
1. Im Frachtermarkt ist Airbus mit der A330-200F schon gescheitert
2. Das genannte Triebwerk GEnx-2B-67 ist jetzt auch schon 15 Jahre alt. Sobald eine 787Max und A350Neo kommen, ist die 767 wieder altes Eisen. Wenn, dann müsste man ein Triebwerk der nächsten Generation an die überarbeitete 767 hängen.
Beitrag vom 14.10.2019 - 16:46 Uhr
@FW 190: marginal wenige A330 gehen mit 3-3-3 raus, und nur an LCC v.a. in Asien. Die B787 ist breiter und mit 9 sitzen schon sehr eng.

Ja, sehr eng, aber Transat Canada fliegt die auch so, nicht nur Asiaten. Aber für € 64 billiger hin & return FRA-VAC tun sich das Leute an. Der Freund hat dann danach wie seine Frau längere Zeit über die enge Sitzhaltung geklagt.

Von Berlin nach Varrelbusch/NS halte ich das locker aus und 64€ sind 64€ ;-)

Spaß beiseite, ich hoffe Sie haben Ihren Freunden ordentlich die Meinung gegeigt!


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