Flug FZ-981
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Neuer Zwischenbericht zum FlyDubai-Absturz

MOSKAU - Das gemeinsame Interstate Aviation Committee der GUS-Staaten hat einen Zwischenbericht zum Absturz einer Boeing 737-800 von FlyDubai in Rostow am Don am 19. März vorgelegt.

Die Boeing 737-800 mit der Registrierung A6-FDN sei bei einer zulässigen und korrekt gemessenen und gemeldeten Wetterlage abgestürzt, so die Untersuchungsbehörde.

Flydubai
Mit 600 Kilometern pro Stunde schlug die Boeing 737-800 auf dem Boden auf. Anhand der sichergestellten Trümmer versucht man nun festzustellen, ob das Höhensteuerungssystem des Flugzeugs ordnungsgemäß arbeitete, © IAC

Die Besatzung habe bei schwierigen Bedingungen mit einer Wolkenbasis von 630 Metern bei Wind von 13 bis 18 Metern pro Sekunde, leichtem Regen, starker Turbulenz und moderaten Scherwinden einen manuellen Anflug durchgeführt. Dabei sei sie nach einer Scherwindwarnung in 340 Metern Höhe durchgestartet und habe in einer Warteschleife auf bessere Bedingungen gewartet.

Auch der nächste Landeanflug sei in 220 Metern Höhe vier Kilometer vor der Bahn abgebrochen worden und dabei Steigleistung gesetzt worden. In 900 Metern Höhe habe es dann ein gleichzeitiges Drücken der Steuersäule und einen Fünf-Grad-abwärts-Ausschlag des Höhenruders gegeben.

Daraufhin sei das Flugzeug mit einer Beschleunigung von minus einem g steil gesunken. Gegensteuern der Besatzung habe einen Aufschlag nicht mehr verhindern können. Das Flugzeug sei mit über 600 km/h und 50 Grad Sinklage abgestürzt.

Die Piloten hätten über die erforderlichen Lizenzen und die notwendige Erfahrung verfügt. Derzeit würden die letzten beiden Stunden des Stimmenrekorders transskribiert, übersetzt und den Piloten zugeordnet. Außerdem werde anhand der sichergestellten Trümmerteile geprüft, ob das Höhensteuerungssystem des Flugzeugs ordnungsgemäß funktioniert habe.

Weitere Meldungen zu Flug FZ-981:

Ermittlern liegen alle Flugschreiberdaten vor (24.03.2016)


Boeing 737-800 von FlyDubai in Südrussland abgestürzt (19.03.2016)
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Interstate Aviation Committee | 08.04.2016 15:51

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Beitrag vom 23.04.2016 - 19:30 Uhr
Bei der Boeing wird beim Trimmen des Höhenruders der Einstellwinkel des Höhenleitwerkes verstellt! Das ist sehr wirksam.
Bei PPRuN wird geschrieben, dass es unter den Bedingungen des Fluges (relativ leichtes Gewicht, Wetter, Dunkelheit, Müdigkeit der Crew) gar nicht so abwegig ist, dass das Flugzeug in diese Lage zu kommt. Der Absturz konnte am Sim nachvollzogen werden. Natürlich wurden dabei eigene Annahmen gemacht, da die Steuerbefehle der Crew nicht bekannt waren.
Ein Durchstartmanöver mit zwei gesunden Triebwerken soll bei der 737-800 gar nicht so trivial sein.
Beitrag vom 23.04.2016 - 18:07 Uhr

Also kein "runaway stabilizer trim", sondern der Trim wurde bewusst getätigt.

Der Hauptauslöser war dann wohl nicht der Nose Down Input am Steuerhorn, sondern das simple Betätigen des Trim Switches..?

Wenn das so ist, dann drängen sich mir folgende Fragen auf:
- warum verhindert dann der 737 Computer nicht solche Eingaben, die in der konkreten Flugsituation unweigerlich zum Absturz führen kann?
- verhält sich der A320 Computer vergleichbar?

Ja, nur das die Trimmung beim Airbus automatisch nachgeführt wird. Es gibt keinen Computer der das verhindert.
Beitrag vom 23.04.2016 - 17:57 Uhr

Also kein "runaway stabilizer trim", sondern der Trim wurde bewusst getätigt.

Der Hauptauslöser war dann wohl nicht der Nose Down Input am Steuerhorn, sondern das simple Betätigen des Trim Switches..?

Wenn das so ist, dann drängen sich mir folgende Fragen auf:
- warum verhindert dann der 737 Computer nicht solche Eingaben, die in der konkreten Flugsituation unweigerlich zum Absturz führen kann?
- verhält sich der A320 Computer vergleichbar?

Soweit ich weiß, gibt es bei der 737 keinen Computer, der so etwas verhindert und beim Airbus wird normalerweise nicht manuell, weder von Hand, noch elektrisch, getrimmt;-)

Echt jetzt..? Dann hätten wir jetzt ein Beispiel für einen Unfall, der mit einem Airbus nicht passiert wäre. Bei AF447 ging die Diskussion ja auch genau anders herum, sogar befeuert von Größen wie Sullenberger.

Aber erstmal abwarten, was der endgültige Bericht sagen wird. Möglich, dass da noch ganz andere Ursachen mit eine Rolle spielen.

Dieser Beitrag wurde am 23.04.2016 17:58 Uhr bearbeitet.


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