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Qantas und American lassen nicht locker

Partnerairlines American und Qantas
Pazifik-Partner: American und Qantas, © Pazifik-Partner: American und Qantas

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SYDNEY - 2016 prallten Qantas und American Airlines an der amerikanischen Kartellbehörde ab, nun versuchen sie es erneut: die Airlines werben für ein Joint Venture auf Pazifikrouten. Qantas stellt gar eine der längsten Strecken der Welt in Frage: Sydney - Dallas sei ohne American nicht machbar.

Schon zum zweiten Mal sprechen Qantas und American Airlines bei der US-Kartellbehörde vor, um auf bestimmten Pazifikrouten Ticketpreise und Flugpläne abstimmen zu dürfen. Einen ersten Vorstoß in diese Richtung hatten die Airlines im November 2016 unternommen.

Doch damals legte das US-Verkehrsministerium sein Veto ein, weil es den freien Wettbewerb in Gefahr sah. Nun untermauern Qantas und American ihre Position mit einer Studie, nach der ein Schulterschluss letztlich den Kunden zu Gute käme und Kosten für Anschlussverbindungen senken würde.

Qantas und American betreiben seit einigen Jahren gemeinsames Marketing.
In dem Joint Venture wollen sie Kosten und Gewinn teilen, als wären sie ein Unternehmen.

Die Zusammenarbeit werde "bedeutende Vorteile für die Kunden schaffen (...) - der Wettbewerb wird deswegen nicht eingeschränkt", wirbt American für den Pakt mit Qantas. Werde das Joint Venture hingegen nicht genehmigt, müssten "Codeshares zurückgefahren werden".

In einem separaten Statement weist Qantas darauf hin, dass sie ihre Strecke Sydney-Dallas überdenken werde, falls das Joint Venture mit American nicht zustande kommt. Der 17-Stunden-Flug – eine der längsten Strecken weltweit – hänge vom Codeshare mit American ab. Ohne den rechne sich die Linie nicht.

Eigentlich will sich Qantas mit Ultralangstreckenflügen profilieren und ab April 2018 sogar einen Direktflug von Perth nach London anbieten. Von den Flugzeugbauern wünscht sich Airlinechef Alan Joyce bis 2022 ein Flugzeug, dass sogar die Strecke Sydney-London nonstop schafft.

Zum Besten der Passagiere?

Laut American Airlines bedeutet der jüngste Vorschlag eines Joint Ventures mit der australischen Partnerin einen jährlichen Vorteil von 310 Millionen US-Dollar für die Kunden - davon 89 Millionen US-Dollar wegen niedrigerer Ticketpreise und 221 Millionen US-Dollar wegen direkterer Verbindungen und verbesserter Streckenangebote.

Durch das Joint Venture würden demnach jährlich 180.000 neue Reisen zwischen den drei Ländern angetreten und die Airlines könnten neue Städtepaare auflegen, die bisher nicht angeboten werden.

Die US-Kartellbehörde rechnete 2016 aus, dass American und Qantas in einem Joint Venture 60 Prozent des Nonstop-Flugverkehrs zwischen den USA und Australien in ihren Händen halten würden. Eine Genehmigung des Unterfangens würde den Wettbewerb "substanziell" einschränken oder ganz ausmerzen.

Die australische und neuseeländische Regierung teilen diese Einwände nicht - sie haben bereits grünes Licht für das Joint Venture gegeben.
© Bloomberg (aero.de) | Abb.: Qantas | 28.02.2018 08:11


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