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Qantas überfliegt mit der 787-9 die Drehkreuze

Qantas Boeing 787-9
Qantas Boeing 787-9, © Qantas

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EVERETT - Nicht immer ist es sinnvoll, die Grenzen des Machbaren zu testen. Kernkraftwerke in Erdbebengebieten sind beispielsweise keine schlaue Idee. Qantas hat sich Ultralangstrecken verschrieben und liegt mit dieser Strategie zumindest voll im Trend. Der erste Marathonflieger ist in Kürze abholbereit.

Nach mittlerweile 615 gebauten Dreamlinern liefert Boeing im Oktober mal wieder eine 787-9 an einen neuen Betreiber aus. Qantas erwartet die frisch lackierte VH-ZNA gegen Monatsmitte.

Den Lieferbeginn stellte Qantas mehrfach zurück, nun hat es die Airline mit den ersten acht Flugzeugen eilig: bis Ende 2018 soll die neue Teilflotte vollzählig sein. Über Optionen kann Qantas bis 2020 bis zu 15 Dreamliner nachliefern lassen und hat dann noch Kaufrechte für 30 weitere in der Hinterhand.

An Bord der 787-9 verteilt Qantas nur 236 Sitze auf drei Klassen. An die Business Class mit 42 Sesseln schließen eine Premium Economy mit 28 und eine reguläre Economy Class mit 166 Sitzen an. Die leichte Auslegung ermöglicht Linien, die bisher nicht in Nonstop-Reichweite lagen.

Ab März 2018 fliegt Qantas mit der Boeing 787-9 ohne Zwischenlandung von Perth nach London. Auf dem 9.000-Meilen-Flug haben die Passagiere 17 Stunden Zeit, die Kabine ausführlich kennenzulernen. Economy-Tickets kosten ab 2.270 australischen Dollar (etwa 1.570 Euro), ein Hin- und Rückflug in der Business Class mindestens 9.725 australische Dollar (etwa 6.400 Euro).

Der erste Linienflug der 787-9 von Melbourne nach Los Angeles ist kürzer und günstiger zu haben und findet am 15. Dezember statt. Von Brisbane - hier wird Qantas vier 787-9 stationieren - legt die Airline 2018 Nonstop-Flüge mit dem Dreamliner nach Seattle, Chicago, San Francisco und Vancouver auf.

Die Welt nonstop

Alan Joyce zieht hier noch keine Haltelinie. Nonstop-Flüge von Sydney nach London und New York, von Brisbane nach Paris oder von Melbourne nach New York bezeichnete der Qantas-Chef Ende August als "die letzten Grenzen der Luftfahrt", die Qantas im "Project Sunrise" mit viel Pioniergeist überwinden will.

In spätestens fünf Jahren werde Qantas eine Nonstop-Linie von Sydney nach London im Programm haben, die den bisherigen Stopp ersetzt, den Qantas 2018 wieder in Singapur statt in Dubai einlegt. Flugzeit mit Rückenwind und vermuteter Streckenführung über den Nordpol: 20 Stunden und 20 Minuten.

SYD - LHR wäre 2.200 Kilometer länger als der aktuelle Linienrekordhalter Doha - Auckland, den Qatar Airways mit einer Boeing 777-200LR in 18 Stunden und 30 Minuten bewältigt. Die Flugzeit von Sydney nach New York berechnet Qantas mit 18 Stunden und 7 Minuten.

Für viele denkbare Ultralangstrecken gibt es derzeit noch keine passenden Flugzeuge. Joyce bittet deshalb Boeing und Airbus zum Reichweitenduell. Die Hersteller sollen bis 2022 Versionen neuer Flugzeuge auf den Markt bringen, die die geplanten Qantas-Ultralangstrecken am Stück schaffen.

Boeing 777X und Airbus A350-900 ULR

"Beide Hersteller entwickeln Flugzeuge, die diese Aufgabe beinahe erledigen können - die Boeing 777X und den Airbus A350ULR", sagte Joyce. "Wir glauben, dass Fortschritte in den kommenden Jahren die Lücke schließen können. Und Qantas hat die einzigartige Flugbetriebserfahrung, die dabei helfen kann."

Airbus nahm die Herausforderung schon an: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Qantas, um die Anforderungen für Sydney - London zu realisieren."
© aero.de | Abb.: Qantas | 24.09.2017 00:29


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