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Thiele will mit Olaf Scholz über Lufthansa sprechen

Lufthansa Airbus A321neo
Lufthansa Airbus A321neo, © Lufthansa

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FRANKFURT - Der Nervenkrieg um die Lufthansa-Rettung spitzt sich zu. Der neue Großaktionär Heinz Hermann Thiele kokettiert mit einer Insolvenz, beschafft sich kurz vor der entscheidenden Hauptversammlung 700 Millionen Euro - und will so gerüstet bei der Bundesregierung vorsprechen.

Lufthansa bangt um die Rettung durch den Staat. Ein inzwischen auf 15,5 Prozent angeschwollenes Aktienpaket stattet Thiele faktisch mit Vetorechten aus und der Milliardär lässt offen, wie er kommende Woche abstimmen wird.

Fest steht: Thiele hat sich Lufthansa in der Krise als Investitionsobjekt ausgeguckt und ist mit dem mühsam ausgehandelten Rettungspaket nicht zufrieden. Das sieht eine Eigenkapitalspritze von 6,0 Milliarden Euro und Kredite über 3,0 Milliarden Euro vor - der Staat steigt mit 20 Prozent bei Lufthansa ein.

Wie das "Handelblatt" berichtet, hat Thiele kurzfristig um einen Gesprächstermin mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz gebeten. Doch die Regierung will das von der EU bereits abgesegnete Lufthansa-Paket nicht wieder aufschnüren. "Das ist verhandelt", sagte Scholz. "Punkt."

Nachrichten über eine Verkauf anderer Thiele-Beteiligungen sorgen für zusätzliche Unruhe. Hat der Milliardär 700 Millionen Euro flüssig gemacht, um nun endgültig zwischen Regierung und Lufthansa zu grätschen? Ein Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schlägt auf den Lufthansa-Fluren hohe Wellen.

Hoher Zerschlagungswert

Thiele pries darin "neue Möglichkeiten" einer Insolvenz an. Lufthansa sei "nicht am darauffolgenden Tag erledigt", wenn es dazu komme.

Doch selbst wenn Lufthansa "erledigt" ist, könnte der Investor mit Gewinn wieder von Bord gehen. Der Konzern wird an der Börse derzeit mit knapp unter 5,0 Milliarden Euro bewertet - verfügt aber über 7,5 Milliarden Euro bilanzielles Eigenkapital, das fast vollständig auf die Aktionäre entfällt.

Zusätzlich schlummern in Lufthansa stille Reserven: abgeschriebene Flugzeuge und Ertragsperlen wie Swiss und Lufthansa Technik könnten den "Zerschlagungswert" auf bis zu zehn Milliarden Euro heben - wenn eine Sanierung in einem Insolvenzverfahren scheitert.

Auf eine Zerschlagung dürfte es Thiele zwar nicht anlegen. Zweifel an seinen Absichten bestehen dennoch. "Will er wirklich für ein paar hundert Millionen Euro auf immer der Raffke sein, der die Lufthansa auf dem Gewissen hat?", zitiert die "WirtschaftWoche" einen Insider.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 19.06.2020 12:28

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Beitrag vom 22.06.2020 - 09:54 Uhr
Blaublues würde vielleicht noch besser passen, aber mit der Pad Autokorrektur passiert so etwas, am Rechner habe ich Funktion ausgeschaltet, also Baublies ;>)
Beitrag vom 22.06.2020 - 08:56 Uhr
A pro pos GW: was mich etwas wundert, dass bisher niemand auf die Meldung über die Millionen Forderung des Herrn Baublues für sich reagiert hat.
Was juckts die deusche Eiche... das ist völlig irrelevant. Die Mitglieder haben das Konstrukt bestätigt und die Absolution erteilt. Jetzt müssen sie mit den Ergebnissen leben. Ich weiß warum ich da vor langer Zeit raus bin. Der Herr heißt übrigens Baublies oder ist das ein verstecktes Wortspiel ?
Diese und dies Streichung der Härteklausel RÜCKWIRKEND im VTV für GWI von dem persönlich profitierenden SFO bestätigt leider meine Erfahrung dass auch für GW leer zuerst das Eigeninteresse steht.
Na klar, warum auch nicht? Hier ist ja keiner auf Mission um die Welt zu retten. Das sind alles Kollektive von Verbündeten, die die gleichen Interessen verfogen. Hier liefert Herr Baublies oder die anderen GW bisher. Wenn sie das nicht mehr machen sind sie weg. Alles andere wäre naiv.

Dieser Beitrag wurde am 22.06.2020 08:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.06.2020 - 08:44 Uhr
GW ler (ich mal die Autokorrektur im Pad deaktivieren)


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