Thomas-Cook-Airlines
Älter als 7 Tage

"Die Gelegenheit für Lufthansa ist günstig"

Condor Airbus A321-211
Condor Airbus A321, © Condor

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HAMBURG - Thomas Cook stellt seine Airlinesparte mit Condor zur Disposition. Der Brexit spielt dabei laut dem britischen Reisekonzern zwar "überhaupt keine Rolle", wird den Verlauf der Verhandlungen aber unweigerlich beeinflussen: die Chancen für einen separaten Verkauf von Condor stehen gut.

Der Brexit ist für Europas Airlinemanager der sprichwörtliche "Elefant im Raum" - jeder sieht die Risiken, wenige sprechen sie offen an.

Auf den Verkauf der Thomas Cook-Airlinesparte wird sich der britische EU-Austritt direkt auswirken. Es gibt "wenige logische Käufer" für das Fluggeschäft, weil jeder Interessent unmittelbare Brexit-Folgen in Bezug auf Kontrollmehrheiten und Flugrechte im Blick behalten muss, meint die US-Bank Morgan Stanley.

Laut aktueller Gesetzeslage genießen nur Airlines uneingeschränkte Flugfreiheit in der EU, die mehrheitlich aus der EU kontrolliert werden. Easyjet und Ryanair drängen britische Aktionäre bereits zum Ausstieg, der British-Airways-Konzern IAG spielt mit einer eigenen Interpretation der Haltelinie noch auf Zeit.

Über Condor
Typ Linienfluggesellschaft
Basis Frankfurt Int'l
Maschinen 42
Destinationen 106
Routen 274
© Daten bereitgestellt von ch-aviation
Für Thomas Cook hat sich das Thema "Ownership and Control" mit dem Verkauf der Airlinesparte zwar erledigt, wertvoller werden die Flugbetriebe in Großbritannien, Skandinavien, Deutschland und den Balearen im Einzelverkauf nach Einschätzung von Banken allerdings nicht.

Attraktive Kostenstrukturen und Renditen machen die TC-Airlines für einige Käufer zwar interessant, sagte Bernstein-Analyst Richard Clark. Eine "alte und unattraktive Flotte" und Netzschwerpunkte "in überlaufenen Märkten" werfen ihm zufolge aber Fragen über den tatsächlichen Wert und erzielbaren Preis auf.

"Die TC-Airline-Gruppe hat in jedem Jahr Gewinne gemacht und auch im schwierigen Jahr 2018 bewiesen, dass ihr Geschäftsmodell funktioniert", warb der Airline-Chef Christoph Debus für die Sparte und verwies auf einen operativen Überschuss von 147 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr.

Lufthansa prüft Optionen

Lufthansa will Chancen und Risiken bei Thomas Cook genau abwägen. "Die Gelegenheit für Lufthansa ist günstig", sagte ein Lufthansa-Manager aero.de. "Durch den Brexit werden die Karten zwangsläufig neu gemischt." Laut "Süddeutscher Zeitung" ist der Konzern insbesondere an Condors Langstrecke interessiert.

"Wir haben mit der Eurowings bewiesen, dass wir uns in diesem Segment gut entwickeln können, daher werden wir uns genau anschauen, welche Ansätze es hier geben könnte", ließ sich Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister vergangenen Freitag vom "Handelsblatt" zitieren.

An Möglichkeiten, auch anderswo neue Investitionen auszuloten, mangelt es derzeit nicht. "Es gibt schlicht zu viele Airlines in Europa, die in dem harten Wettbewerb nicht bestehen können", sagte der Manager. "Das zeigen die Insolvenzen der vergangenen Monate mehr als deutlich."
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Condor, Flughafen Düsseldorf | 13.02.2019 10:30

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Beitrag vom 13.02.2019 - 18:37 Uhr
Die Frage ist ob LH für EW die gesamte TC kaufen will oder nur DE.

Hier ist ein größenvergleich:
 https://www.anna.aero/2018/07/18/lcc-capacity-in-europe-set-for-half-a-billion-seats-in-2018/

Aktuell ist EW hinter Norwegiean, Vueling, Wizz auf 6. in einem Geschäft in dem Skaleneffekte zählen.
Integrierst du die gesamte TC bist du knapp hinter Easyjet auf 3.
Ein riesen Satz v.a. wenn man weiss das Wizz und Norwegiean auch zu haben sind.

Die Zahlen stimmen nicht. Laut LH ist EW schon Nummer 3. LH Investor sagt 35Mio Passgiere 2018 Kurzstrecke EW bei SLF 81%. Das wäre bei 100% 43Mio angebotene Sitze. Das wäre dann knapp vor Norwegian tatsächlich Nr 3. Wenn denn deren Zahlen stimmen.


Dieser Beitrag wurde am 13.02.2019 18:41 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.02.2019 - 16:57 Uhr
Die Frage ist ob LH für EW die gesamte TC kaufen will oder nur DE.

Hier ist ein größenvergleich:
 https://www.anna.aero/2018/07/18/lcc-capacity-in-europe-set-for-half-a-billion-seats-in-2018/

Aktuell ist EW hinter Norwegiean, Vueling, Wizz auf 6. in einem Geschäft in dem Skaleneffekte zählen.
Integrierst du die gesamte TC bist du knapp hinter Easyjet auf 3.
Ein riesen Satz v.a. wenn man weiss das Wizz und Norwegiean auch zu haben sind.

Ich hoffe das der Brexit die Luftfahrt nicht so hart trifft und erwarte zuminderst für den Luftverkehr eine Einigung.
Wenn nicht, kann ich mir vorstellen das der Brexit der auslöser für die nächste Rezession wird, und die dürfte happig werden ob der langen Niedrigzinsphase.

Eurowings ist nur knapp hinter Norwegian Wizz und Vueling. Manche Skaleneffekte gelten auch konzernweit. Lufthansa hat ja erst kürzlich für alle Airlines den gleichen Weißton festgelegt. Auch Flugzeugeinkauf ist Konzernsache. Norwegian überholt man skalierungsmäßig sicherlich. Bei Vueling/IAG und Wizz Air/Indigo ist das schwer einzuschätzen.
Fraglich ist auch wie groß Skalierungseffekte sind, wenn man sich noch 757 und 767 ins Boot holt. Dann hat man am Ende jedes Flugzeugmodell von Boeing und Airbus im Konzern.


Wobei 757 und 767 sowieso besser früher als später ersetzt werden (müssten).
Grundsätzlich wäre es aber eine Ironie der Geschichte wenn Condor wieder bei LH landet

Das wäre es in der Tat. Ironisch aber nicht zum schlechtersten.

Die B757 und die B767 werden dann sowieso ersetzt.
Der Verkauf kommt nicht ohne Grund jetzt: Man muss die Flotte modernisieren, die Entscheidung lässt man dem neuen Eigentümer.
Die LH würde sicher relativ schnell entweder neue gebrauchte oder A330neo bzw. B787 slots bekommen.
Beitrag vom 13.02.2019 - 15:43 Uhr
Die Frage ist ob LH für EW die gesamte TC kaufen will oder nur DE.

Hier ist ein größenvergleich:
 https://www.anna.aero/2018/07/18/lcc-capacity-in-europe-set-for-half-a-billion-seats-in-2018/

Aktuell ist EW hinter Norwegiean, Vueling, Wizz auf 6. in einem Geschäft in dem Skaleneffekte zählen.
Integrierst du die gesamte TC bist du knapp hinter Easyjet auf 3.
Ein riesen Satz v.a. wenn man weiss das Wizz und Norwegiean auch zu haben sind.

Ich hoffe das der Brexit die Luftfahrt nicht so hart trifft und erwarte zuminderst für den Luftverkehr eine Einigung.
Wenn nicht, kann ich mir vorstellen das der Brexit der auslöser für die nächste Rezession wird, und die dürfte happig werden ob der langen Niedrigzinsphase.

Eurowings ist nur knapp hinter Norwegian Wizz und Vueling. Manche Skaleneffekte gelten auch konzernweit. Lufthansa hat ja erst kürzlich für alle Airlines den gleichen Weißton festgelegt. Auch Flugzeugeinkauf ist Konzernsache. Norwegian überholt man skalierungsmäßig sicherlich. Bei Vueling/IAG und Wizz Air/Indigo ist das schwer einzuschätzen.
Fraglich ist auch wie groß Skalierungseffekte sind, wenn man sich noch 757 und 767 ins Boot holt. Dann hat man am Ende jedes Flugzeugmodell von Boeing und Airbus im Konzern.


Wobei 757 und 767 sowieso besser früher als später ersetzt werden (müssten).
Grundsätzlich wäre es aber eine Ironie der Geschichte wenn Condor wieder bei LH landet

Dieser Beitrag wurde am 13.02.2019 15:44 Uhr bearbeitet.


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