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Wie soll man mit Billigkonkurrenz auf der Langstrecke umgehen? Diese Frage stellt sich für Vollserviceanbieter spätestens, sobald ein unbequemer Preisbrecher im eigenen Vorgarten seine Zelte aufschlägt.
Als Norwegian ihr Langstreckenangebot in London-Gatwick in den
letzen Jahren immer weiter ausbaute, rechnete Virgin Atlantic eine eigene Günstigairline durch.
"Es wäre nicht ehrlich, wenn wir behaupten würden, dass wir diese Möglichkeit nie in Betracht gezogen haben", sagte Kreeger, der Ende des Monats von Vetriebschef Shai Weiss als Virgin-Lenker abgelöst wird, vor Medienvertretern in London. "Nach 34 Jahren als Vollservice-Airline hat sich das aber einfach nicht richtig angefühlt."
Statt einer eigenen Günstigmarke hat Virgin Atlantic letztlich ihre Economy Class breiter gefächert. Drei Preisstufen - einschließlich eines "Economy-Light"-Tarifs, in dem nur Handgepäck enthalten ist - sollen preisbewusste Passagiere von Norwegian fern und in den Flugzeugen von Virgin Atlantic halten.
Vernetzung mit Delta und Air France-KLM
Virgin Atlantic gehört zu 49 Prozent dem US-Flugkonzern Delta Air Lines. Dessen Partner Air France-KLM wird weitere 31 Prozent an Virgin Atlantic übernehmen. Kreeger geht davon aus, dass die Transaktion im ersten Halbjahr 2019 vollzogen werden kann.
Gegen die weit gefassten Kooperationspläne regt sich in den USA allerdings Widerstand. JetBlue fürchtet, dass ein überstarkes Joint Venture eigenen Europaambtionen das Wasser abgraben könnte und hat bei den Behörden beantragt, der Vernetzung von Delta, Air France-KLM und Virgin Atlantic Grenzen zu setzen.
Virgin Atlantic greift derzeit nach der wirtschaftlich angezählten Regionalairline Flybe. "Wir prüfen hier alle Alternativen, auch ein Gebot", sagte Kreeger.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Virgin Atlantic, Ingo Lang | 09.12.2018 09:12
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