Ein Jahr A220
Älter als 7 Tage

Der Airbus-Effekt ist eingetreten

Bombardier CSeries wird zu Airbus A220
Bombardier CSeries wird zu Airbus A220, © TR

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TOULOUSE - Vor einem Jahr hat Airbus die Bombardier CSeries als A220 in die eigene Modellfamilie übernommen - seither greifen Airlines und Flottenfinanzierer beherzter zu: in den vergangenen zwölf Monaten hat Airbus schon halb so viele Flugzeuge der Serie verkauft wie Bombardier in den zehn Jahren davor. 

"Diese Übernahme wird die Perspektiven für den Markt verändern": ein Jahr nach dem Einstieg in das CSeries Programm wird sich Guillaume Faury - inzwischen aufgestiegen zum Airbus-Konzernchef - gerne an dieser Prognose für die A220 vom Juli 2018 messen lassen.

Denn tatsächlich ziehen die Verkaufszahlen steil an seit CS100 als A220-100 und CS300 als A220-300 angeboten werden. Konnte Bombardier von 2008 bis Juni 2018 nur 402 CSeries verkaufen, hat sich die Warteliste unter Airbus-Regie Auftrag um Auftrag auf 90 A220-100 und 461 A220-300 verlängert.

Der Schlüssel zum Erfolg ist der hart umkämpfte US-Markt - und hier hat sich die A220 im ersten Jahr besonders gut gegen die Konkurrenz in Gestalt der E2 des neuen Gespanns Embraer und Boeing behauptet: die Neukunden Jetblue Airways und Moxy haben 70 beziehungsweise 60 A220-300 bestellt.

Delta hat ihren Programmauftrag Anfang 2019 um 15 auf 90 Flugzeuge ausgebaut und den Schwerpunkt dabei auf die A220-300 verschoben.

Auf der Paris Air Show kündigte die kalifornische Air Lease Corporation einen Auftrag über 50 A220-300 an, den Airbus bisher noch nicht in der offiziellen Absatzstatistik führt. Diese Bestellung eingerechnet hat Airbus im ersten Jahr 199 A220 abgesetzt.

Und Airbus verhandelt offenbar schon den nächsten A220-Coup: Air France will nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" 50 ältere A318 und A319 eins gegen eins mit A220 ersetzen und 20 zusätzliche A220 ordern. Das Auftragspaket soll zudem rund 50 bis 70 Airbus A320neo und A321neo einschließen.

Auslieferungen ziehen an

Die Verkaufserfolge sind für Airbus gleich von doppelter Bedeutung: neben den höheren Erlösen hat der Hersteller nun bessere Karten, mit Zulieferern vorteilhaftere Konditionen zu verhandeln - und das Programm operativ in die Gewinnzone zu steuern. Faury traut der A220 über die nächsten Jahre 3.000 Aufträge zu.

Airbus A220
Airbus A220-300, © Airbus

Inzwischen haben die A220-Auslieferungen die CSeries-Stückzahlen überholt: bis zur Programmübergabe hatte Bombardier zusammen 38 CS100 und CS300 an Swiss, Air Baltic und Korean Air ausgeliefert. Seit Juli 2018 ist die Weltflotte auf 27 A220-100 und 51 A220-300 angewachsen.

Mehr Reichweite ab 2020

Airbus wird die A220 ab 2020 auch im amerikanischen A320-Werk Mobile endmontieren und ausliefern. Im gleichen Jahr wird Airbus die maximale Startmasse der A220 um 2,3 Tonnen anheben - A220-100 und A220-300 verhilft das zu je 450 Seemeilen mehr Reichweite und vielleicht zu neuen Aufträgen.

"Wir verfügen mit der A220 über ETOPS-Zulassungen für Transatlantikflüge und wir können in beiden Richtungen ohne Zuladungsbeschränkungen fliegen", sagte A220-Chefingenieur Rob Dewar kürzlich in einem Interview mit aero.de. Das Flugzeug soll seine Stärken künftig auch auf längeren Strecken ausspielen und neue Kundenkreise erschließen.

In der A220-Plattform schlummert zudem noch eine Ausbaureserve. Zwar hat sich Airbus noch nicht auf eine verlängerte "A220-500" festgelegt - erste Stimmern fordern aber genau diesen Wachstumsschub.

"Wir sind mit der A220 sehr zufrieden, auch wenn noch einige Kinderkrankheiten überwunden werden müssen, aber das ist bei neuen Flugzeugen normal", sagte Korean-Air-Chef Cho Won-Tae im Juni in Seoul. Eine "A220-500" sei für Korean Air "defintiv eine Möglichkeit" beim weiteren Ausbau der Teilflotte.
© aero.de | Abb.: Airbus | 19.07.2019 05:07

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Beitrag vom 20.07.2019 - 11:02 Uhr

Kommt dann auch ein Stretch ind Richtung 50m?


Das war mit A322 gemeint.

Die Tragflächen würden für eine bessere A321 (X)LR und für einen Stretchpassen.

Nur dann geht man in Richtung B797, wäre natürlich sehr gefährlcih für Boeing.
Mit der Max beschäftigt, entwickelt Airbus einfach mal die Grundlagen für ihr neues SA Modell und ist damit schneller und günstiger als boeing

>

Das könnte sicher ein Grund sein.
Beitrag vom 20.07.2019 - 06:26 Uhr
Für Airbus eröffnet sich die Möglichkeit die Produktion im Single Aisle Programm ganz auf die A321 Varianten NEO, LR und XLR zu konzentrieren, wenn der Markt darunter von der A220 Baureihe abgedeckt wird.

Ich hab gehöhrt das Airbus bereits an Studien für neue Tragflächen für den A321 arbeitet grösser und mit mehr Tankvolumen. Da kommt vielleicht noch eine A322 dazu mit LR oder gar XLR Reichweite.

Kommt dann auch ein Stretch ind Richtung 50m?

Nur dann geht man in Richtung B797, wäre natürlich sehr gefährlcih für Boeing.
Mit der Max beschäftigt, entwickelt Airbus einfach mal die Grundlagen für ihr neues SA Modell und ist damit schneller und günstiger als boeing

Beitrag vom 19.07.2019 - 22:59 Uhr
Für Airbus eröffnet sich die Möglichkeit die Produktion im Single Aisle Programm ganz auf die A321 Varianten NEO, LR und XLR zu konzentrieren, wenn der Markt darunter von der A220 Baureihe abgedeckt wird.

Ich hab gehöhrt das Airbus bereits an Studien für neue Tragflächen für den A321 arbeitet grösser und mit mehr Tankvolumen. Da kommt vielleicht noch eine A322 dazu mit LR oder gar XLR Reichweite.


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