Neue Strukturen
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Airbus strafft Flugzeugproduktion

Airbus A330-900
Airbus A330-900, © Airbus

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PARIS - Airbus will sich bei der Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufstellen. Dazu sollen in den beiden Ländern jeweils neue Unternehmen, die vollständig zu Airbus gehören, entstehen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Ziel sei es, den Produktionsablauf zu optimieren und eine neue industrielle Struktur zu schaffen.

Für die zukünftige Aufstellung in Spanien liefen Gespräche, so Airbus. Aktuell sei die Produktion teils über das Unternehmen, Tochtergesellschaften und Zulieferer hinweg fragmentiert. Die Flugzeugstruktur-Montage müsse aber als Kernaktivität betrachtet werden, dafür brauche es zentrale Schnittstellen.

Die Umsetzung der Pläne sei nun für den 1. Januar 2022 anvisiert, die Konzepte seien zunächst den Sozialpartnern vorgestellt worden.

Konkret soll nun ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland entstehen, das die Aktivitäten von Stade sowie die Strukturmontage in Hamburg mit denen der Konzerntochter Premium Aerotec in Nordenham, Bremen und teilweise in Augsburg zusammenführt. In Frankreich ist ein Unternehmen geplant, das die derzeit bei Airbus in Saint-Nazaire und Nantes durchgeführten Aktivitäten mit denen von Stella Aerospace weltweit zusammenbringt.

Die beiden Unternehmen sollen keine Zulieferer mehr sein, sondern stattdessen in den Konzern integriert werden. "Ihr eigenständiger Status wird es ihnen ermöglichen, sich auf ihren Bereich zu konzentrieren und gleichzeitig schlanker sowie flexibler zu werden", so Airbus. Airbus plant außerdem die Gründung einer neuen Einheit mit Sitz in Deutschland, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentriert. Diese solle aus der heutigen Premium Aerotec hervorgehen.

Die IG Metall kritisierte die Pläne scharf. "Die Ankündigung ist ein Angriff auf die Airbus- und Premium-Aerotec-Standorte in Deutschland", sagte der Bezirksleiter IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Die Pläne gefährdeten Tausende Arbeitsplätze. "Eine Zerschlagung des Unternehmens Premium Aerotec und eine Ausgliederung einzelner Airbus-Standorte werden wir nicht akzeptieren."

Konzernchef Guillaume Faury hatte gerade erst betont, dass er Potenzial zur Optimierung und Vereinfachung des industriellen Aufbaus in Europa sehe. Dieser sei derzeit recht komplex und fragmentiert, sagte er bei der Hauptversammlung in der vergangenen Woche.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 21.04.2021 18:15

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Beitrag vom 23.04.2021 - 08:17 Uhr
Die Vergabe an Dienstleister, Outsourcing der Produktion oder menschenunwürdige Arbeitsplätze stehen so zumindest nicht im Artikel.
Oder?
---
Wir wissen doch selbst was die letzten Jahre so passiert ist. Ich denke nicht, dass man da nun eine Kehrtwende geben wird.
Beitrag vom 22.04.2021 - 11:26 Uhr
Die Ausgliederung von Werken und Zusammenschluß zu neuen Firmen (Premium AEROTEC, Stelia) hatte ursprünglich das Ziel diese Firmen zu verkaufen und so große Tier 1 Lieferanten zu schaffen - ganz so wie es Boeing vorexerziert hatte.

Das Resultat von Lehrmeister Boeings Aktion führte zu einem Umdenken und die beiden Firmen wurden nicht verkauft, aber es erforderte den Aufbau eigener Genehmigungen und Anerkennungen und den Erhalt der selben.
Es wurde eine komplexe und fragmentierte Struktur geschaffen, die nun optimiert werden soll.
Beitrag vom 22.04.2021 - 11:06 Uhr
Im Bericht steht aber eher das Gegenteil...
Aus mehreren bisher formal unabhängigen Firmen mit eigenen Führungs- und Verwaltungsstrukturen sollen wenige und dafür größere Firmen innerhalb des Konzerns geformt werden.
Das ist eher ein In-Sourcing als ein Outsourcing...
.....
Die Vergabe an Dienstleister, Outsourcing der Produktion oder menschenunwürdige Arbeitsplätze stehen so zumindest nicht im Artikel.
Oder?


So steht es dort und so habe ich es auch verstanden: Zusammenführung. Bei Outsourcing gibt es immer mecker, jetzt bei Zusammenlegung auch.


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