Trägerplattform für Hyperschall-Drohnen
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Stratolaunch-Riese erwacht wieder zum Leben

Stratolaunch
Stratolaunch, © Scaled Composites

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LOS ANGELES - Auf dem Wüstenflugplatz Mojave, nördlich von Los Angeles, wird der gigantische Doppelrumpf-Sechsstrahler von Stratolaunch offenbar zu neuen Flügen vorbereitet. Die kommerzielle Zukunft des Riesen soll im Abwurf von unbemannten Hyperschall-Drohnen liegen.

Bisher war das als "Scaled Model 351 Stratolaunch" oder auch "The Roc" bezeichnete Einzelstück nur am 13. April 2019 ein einziges Mal in der Luft. Nach dem Tod des Stratolaunch-Gründers und -Finanziers Paul Allen schien die Zukunft des exotischen Riesenflugzeugs ungewiss, bis neue Teilhaber das Programm übernahmen.

Nun kommt die künftige Einsatzplanung offenbar in Fahrt. Seit Mitte August verließ der sonst verdeckt parkende Riese seinen maßgeschneiderten Hangar in Mojave und er wird nun auf dem dortigen Hallenvorfeld offensichtlich für neue Flüge flott gemacht.

Dabei wird an allen sechs Triebwerken gearbeitet und die mittlere Sektion der Flügelvorderkante wird offenbar ausgetauscht. Mit 117 Metern Spannweite ist "The Roc" das größte Flugzeug der Welt.

Zwischen den beiden Rümpfen kann das eigens entwickelte Spezialflugzeug im Schwerpunkt Lasten, wie zum Beispiel Raketen, auf große Höhen tragen und im Flug abwerfen.

Als neues Einsatzgebiet des Trägerflugzeugs hat Stratolaunch den Abwurf von Hyperschall-Testflugzeugen angekündigt. Bis zu drei unbemannte Drohnen soll "The Roc" auf Ausklinkhöhe tragen und abwerfen.

Stratolaunch entwickelt dafür das unbemannte Forschungsflugzeug Talon-A, von dem bis zu drei Exemplare zugleich auf Höhe getragen werden können, um von dort zu starten. Die 8,5 Meter lange Talon-A mit 3,4 Metern Spannweite kann, laut Stratolaunch, Geschwindigkeiten von bis zu Mach 6 erreichen.

Das äußerlich entfernt der X-37 ähnelnde Luftfahrzeug Talon-A kann mit wissenschaftlichen, kommerziellen oder militärischen Nutzlasten bestückt werden. Das für jeden Einsatz maßgeschneiderte Sensorpaket überträgt seine Daten bereits im Flug an den Boden, bevor Talon-A zu einer sanften Radlandung auf einer Landebahn zurückkehrt.

Wann Stratolaunch wieder startet und ab wann Stratolaunch die bis zu 2,7 Tonnen schwere Talon-A erprobt, ist noch nicht bekannt. Talon-A soll auch von Startbahnen aus eigenstartfähig sein. Stratolaunch stellt bereits Meßszenarien bis Mach 8 in Aussicht.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Scaled Composites | 04.09.2020 07:35


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