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Lufthansa übernimmt weiter Zubringerflüge für Condor

Condor Boeing 767 in FRA
Condor Boeing 767 in FRA, © Alexander Mohl

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FRANKFURT - Die beiden vom Staat geretteten Fluggesellschaften Lufthansa und Condor haben ihren Streit um Zubringerflüge vorerst auf Eis gelegt. Die beiden Unternehmen verlängerten ihre langjährige Vereinbarung, die Lufthansa im vergangenen Herbst aus Konkurrenzgründen bereits gekündigt hatte.

Lufthansa und Condor legen ihren Streit um Zubringerflüge an das Frankfurter Drehkreuz bei. Das teilten Sprecher beider Airlines am Dienstag in Frankfurt mit.

Kunden der Ferienfluggesellschaft Condor können nun sicher sein, dass bis einschließlich 10. Mai 2022 ihre Zubringerflüge mit Lufthansa, Swiss oder Austrian fester Bestandteil ihrer Fernreise sein werden. Condor selbst könnte ein derart dichtes Zubringernetz nach Frankfurt nicht anbieten.

Bis zu dem genannten Termin soll das Bundeskartellamt über die Sache im Hauptverfahren entschieden haben. Die Behörde hatte nach einer vorläufigen Prüfung in der Kündigung einen Missbrauch der Marktmacht durch die Lufthansa gesehen.

Der von der Corona-Krise gebeutelte Konzern will selbst stärker in das von Condor betriebene Geschäft mit touristischen Langstreckenflügen einsteigen. Dafür hat Lufthansa den neuen Flugbetrieb "Eurowings Discover" gegründet, in dem die touristischen Flüge gebündelt werden sollen.

Eurowings Discover tritt auf vielen Strecken in unmittelbare Konkurrenz zu Condor. Lufthansa hatte den Zubringervertrag für Condor ursprünglich zum 01. Juni 2021 gekündigt.

Kartellamt: Lufthansa beherrscht Frankfurt

Das so genannten "Special Prorate Agreement" ermöglicht Condor, Kunden mit einer Buchung einen Umsteigeflug der Lufthansa zum Abflugort ihrer Langstreckenflüge anzubieten. Condor hatte sich sich gegen die Kündigung mit Beschwerden und Klagen beim Bundeskartellamt und beim EU-Gericht in Luxemburg gewehrt.

Kartellamtspräsident Andreas Mundt kündigte an, das noch laufende Eilverfahren voraussichtlich einzustellen.

"Wir werden aber im Hauptsacheverfahren prüfen, ob die Vereinbarung über die kommenden zwölf Monate hinaus aufrechtgehalten werden muss", sagte Mundt. "Lufthansa ist nach unserer vorläufigen Auffassung beim Angebot von Zubringerflügen zu den großen Flughäfen in Deutschland marktbeherrschend."

Es gebe zudem weitere kartellrechtliche Fragestellungen, die geprüft werden müssten.
© dpa-AFX | Abb.: Alexander Mohl | 11.05.2021 09:42

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Beitrag vom 12.05.2021 - 15:42 Uhr
Schade, dass das am Wettbewerbs-Recht scheitern würde. In vielen Fällen ist mehr Wettbewerb von Vorteil, aber keine Regel ohne Ausnahme, und hier ist es eine dieser Ausnahmen.

Hat man ja schon bei FlyNiki als mahnendes Beispiel gesehen, was passiert, wenn man mit Gewalt "Wettbewerb" regulieren möchte.

LH die Übernahme untersagt, von FR übernommen, kaputt gewirtschaftet, viele Menschen haben ein hartes Sozial-Dumping erfahren, dass es in der Form bei LH auch am unteren Ende sicherlich nicht gegeben hätte, danach ihre Arbeit trotzdem durch FRs handeln verloren und nun wird der Laden Stück für Stück abgebaut und abgewickelt.

Schönen Gruß an Frau Vers(t)ager ;-)

Das Gleiche wird hier nun auch passieren, mit schlechtem Ausgang für Condor. So sehe ich das ebenfalls.

Ein Königsweg wäre gewesen: Condor wieder voll integrieren und die passenden Flieger, die bei LH sowieso in großer Menge rumstehen zur Condor schieben, um die 767 abzuwickeln.

Aber dann kommen eben die Kartellbehörden und der Laden von Frau Vers(t)ager wieder um die Ecke und propagieren "nada, nada, Wettbewerb, Wettbewerb,..."

Das Ergebnis, dass am Ende dabei herauskommt, dürfte schon jetzt bekannt sein. Und es wird dafür auch noch ziemlich viel unnötiges Geld von beiden Airlines, als auch in Form von Landesbürgschaften und Staatshilfen verbrannt, bis der Endzustand (EWD = "neue" Condor = Condor tot) dann eben über Umwege eintritt.

Dafür ist es dann "Wettbewerbskonform", auch wenn das Ergebnis am Ende das Gleiche ist, nur mehr kaputt gemacht wird.

Wie schon von Dir angemerkt, nicht überall macht eine solche Regulierung Sinn.

Dieser Beitrag wurde am 12.05.2021 15:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.05.2021 - 15:33 Uhr
Es ist immer noch so: das ist ein weites Diskussionsfeld und hier wird es keinen Königsweg geben, der für LH und DE gleichermaßen gut ist.

Fakt ist m. E: Condor und EW Discover werden nicht nebeneinander existieren können. Nicht umsonst hatten sich vor vielen Jahren Condor und LTU die Langstrecken mehr oder weniger offiziell auf Frankfurt und München aufgeteilt, da man nicht nebeneinander im gleichen Markt gewinnbringend operieren konnte.
Der Lufthansa-Konzern müsste Condor wieder übernehmen, statt EW Discover aufzubauen. Damit mit wäre allen geholfen, auch den Condor-Passagieren und ihren Zubringer-Flügen aus Dresden, Friedrichshafen, Bremen usw.

Schade, dass das am Wettbewerbs-Recht scheitern würde. In vielen Fällen ist mehr Wettbewerb von Vorteil, aber keine Regel ohne Ausnahme, und hier ist es eine dieser Ausnahmen.

Dieser Beitrag wurde am 12.05.2021 15:35 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.05.2021 - 07:52 Uhr

Condor hat schon seit Jahren Rail&Fly. Wird auch von DUS und STR gut genutzt. Aber ab HAM fliegen die Leute schon lieber mit dem Flugzeug, vom Balkan oder aus dem Ostblock ist die Bahn als Zubringer absolut sinnlos und dafür braucht man LH.


Ist denn die Menge an Paxen, die vom Balkan oder vom Ostblock zu uns nach D kommen, um dann in den Urlaub zu starten wirklich relevant? Gibt es dort keine Airliner, welche die Leute in den Urlaub fliegen?

Die sind für die deutsche Luftfahrt auf jeden Fall relevanter als Leute, die lieber mit Qatar, Gulf Air und co fliegen weil die 10€ sparen können und somit die deutsche Luftfahrt null unterstützen.

Danke für die Info und die Belehrung. Gleichfalls bin ich mit LH genug geflogen, genau wie früher mit AB. Darum ging es aber in diesem Moment nicht. Es liegt übrigens auch nicht an 10€, ich bin beruflich in der deutschen Luftfahrt unterwegs, die haben jeden Tag meine Unterstützung. VG


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