Sein Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem es aus Erdgas, CO2 und Wasserdampf eine Synthesegasmischung erzeugt, die als Basis für alle Kraftstoffe dienen kann - einschließlich Kerosin.
Der emissionstechnische Vorteil dieser Mischung: "Anders als beim Rohöl haben wir mit dem kohlenstoffarmen Erdgas und der Art, wie wir es verwenden, keinerlei Schwefeldioxid-Emission mehr", erklärt CCP-Technology Geschäftsführer Mark Misselhorn.
Durch die Weiterverwendung von CO2, das ohnehin von großen Emittern ausgestoßen wird, verringert sich der Gesamtverbrauch des Treibhausgases laut Misselhorn um 25 Prozent.
Erster Schritt: Testreaktor
Wie sieht das Verfahren in der Praxis aus? Zunächst plant das Unternehmen einen Testreaktor, den es innerhalb der kommenden vier Jahre an eine bestehende Industrieanlage - zum Beispiel ein Stahlwerk - angliedern möchte.
Das CO2, das von dem industriellen Emittenten ausgestoßen wird, soll auf einer Fläche von 40 Meter mal 60 Meter in einem 30 Meter hohen Testreaktor mit den anderen Komponenten zusammengeführt und zu Kraftstoff verarbeitet werden.
Dabei ist das Mengenverhältnis beinahe eins zu eins. "Wir brauchen 0,9 Tonnen CO2 für eine Tonne Kraftstoff", sagt Mark Misselhorn. Der Testreaktor soll pro Jahr 5.000 Tonnen, also etwa sechs Millionen Liter Treibstoff herstellen.
Zur Aufwärtsskalierung hin zu industriell relevanten Mengen ist es laut Misselhorn ein kleiner Schritt: ein um das Zwanzigfache größerer Reaktor kann pro Jahr bereits 100.000 Tonnen Treibstoff herstellen. Zehn bis zwanzig dieser Reaktoren nebeneinander könnten ein bis zwei Millionen Tonnen pro Jahr produzieren.
Das wäre ein Zehntel des jährlichen Treibstoffbedarfs der deutschen Luftfahrt.
Günstige Herstellung
Weil das Verfahren vergleichsweise wenig Strom benötigt, kostet die Herstellung von einer Tonne Kraftstoff laut Misselhorn 500 Euro - und liegt damit unter aktuellem Marktpreis. "Das ist der ganz große Clou unserer Technologie", sagt Misselhorn, "weil der Preis des Treibstoffs für Airlines auch attraktiv ist, ist es real möglich, CO2 einzusparen."
Ein weiterer Vorteil: Für die Technologie bedarf es keiner umfassenden Infrastrukturmaßnahmen. Misselhorn stellt sich vor, dass sich große Emittenten in einem Chemiepark zusammenschließen und ihre CO2-Emissionen über eine Pipeline direkt an die Reaktoren von CCP Technology leiten. "Das ist zwar Neuland, technisch aber natürlich machbar", sagt er.
In sieben Jahren könnte es ihm zufolge soweit sein. 2018 plant das Unternehmen ein, um die nötigen Finanzmittel für den Bau des Testreaktors zusammenzubringen. Lufthansa, die das Projekt seit 2013 finanzierte, hat ihren Fokus mit dem Antritt des neuen Finanzchefs Ulrik Svensson geändert und ist ausgestiegen.
Einige frühere und aktive Manager der Lufthansa Group beteiligen sich nun privat an dem Unternehmen.
Weiteres Einsparpotenzial
Die Einsparung von 25 Prozent CO2-Emissionen ist laut Misselhorn ein erster Schritt. Wenn während der Herstellung elektrolytischer Wasserstoff in den Reaktor geleitet würde, lägen die Einsparungen ihm zufolge bei sechzig Prozent.
Die ideale Lösung liegt für Misselhorn jedoch in der Kombination verschiedener umweltfreundlicher Technologien - etwa auch der Hybridtechnologie. "Wir sehen uns nicht als den alleinigen Lösungsbringer", sagt er, "der Treibstoffmarkt ist riesengroß, die Herausforderung gigantisch. Es gibt viele Ansätze: wenn wir die kombinieren, werden wir erfolgreich sein."
© aero.de | Abb.: Airbus, Großbild: CCP | 14.04.2018 10:03
Kommentare (6) Zur Startseite
Sorry @pilot_response und @25.1309 für Beiträge, die in dem Zusammenhang mit gelöscht werden mussten.
Der Thread wurde auf Readonly gesetzt.
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Vermutlich eher nicht sonst würde er oder die Website es wohl erwähnen, das schaut mir nach harter Realitätsverweigerung ganz wie bei den Batterien aus.
Vor allem wird die Natur wohl mehr geschützt wenn man das CO wiederverwertet, das CO2 können die Pflanzen auch selber "recyclen".
Alles in allem recht behindert ich sag nur:
"in einem Chemiepark zusammenschließen und ihre CO2-Emissionen über eine Pipeline direkt an die Reaktoren von CCP Technology leiten" denn für BASF und co. ist das sicher viel zu komplex (Ironie).
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Klingt für mich etwas phantastisch, aber abwarten, wichtig ist nunmal Ersatz zu finden fürs Kerosin, denn auf Elektro wird's wohl eher nicht funktionieren m.M.n.
Das ist exakt das selbe nur reiner.