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Was nun, Lufthansa Cargo?

Lufthansa Cargo Boeing 777F
Lufthansa Cargo Boeing 777F, © Lufthansa

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FRANKFURT - Verhandlungen über die Zukunft der Piloten von Lufthansa Cargo stecken nach aero.de-Informationen in einer Sackgasse. Piloten fürchten nach einem Rekordjahr Entlassungen - und fühlen sich vom Management hingehalten. Die Zeit für eine Einigung bei Lufthansa Cargo drängt.

Flugzeug um Flugzeug schmilzt die MD-11F-Flotte bei Lufthansa Cargo ab. Ende März hat Lufthansa mit der D-ALCK einen weiteren Frachter an UPS in die USA verkauft. Die letzten drei verbliebenen "Elfen" will Lufthansa bis Ende 2021 abgeben - unter den Piloten nimmt die Sorge um die Arbeitsplätze zu.

"In den finalen Monaten der MD11 bei Lufthansa Cargo wird der Ton rauer", beschweren sich mehrere Lufthansa-Cargo-Piloten jetzt in einem offenen Brief beim Management. "In wöchentlich stattfindenden Telkos (...) ist nichts mehr von einem umfassenden Commitment zum eigenen Personal zu spüren."

War Lufthansa Cargo mit 475 Piloten ins Krisenjahr 2020 gestartet, will die Airline nach Informationen aus Unternehmenskreisen in Zukunft nur noch rund 250 Frachtpiloten für zehn Boeing 777F beschäftigen - jeder vierte Cockpitjob steht auf dem Spiel. Offiziell will Lufthansa Cargo die Zahlen nicht kommentieren. Die Airline verweist auf Verhandlungen.

Die letzten Kontakte verliefen offenbar zäh. "Es wurde mehrfach betont, dass es nicht möglich wäre, Zusagen zu geben und dass am Ende der Umstrukturierung Kündigungen möglich seien", heißt es in dem Schreiben, das aero.de vorliegt.

Gute Geschäfte mit Fracht

Lufthansa hatte den Frachtpiloten 2019 einen Wechsel in die A340-Flotte in Aussicht gestellt. Nach der Krise ist der Weg zur Passage versperrt. Im Frachtmarkt rechnet Lufthansa hingegen vorerst mit anhaltend guten Geschäften. Lufthansa Cargo hatte im Krisenjahr mit 772 Millionen Euro einen Rekordgewinn erflogen.

Die Piloten werfen Lufthansa Cargo vor, Wachstum in das untarifierte Joint Venture Aerologic zu lenken. "Es ist einfach billiger für den Konzern, dort zu fliegen", sagte der Tarifvorstand der Vereinigung Cockpit, Dr. Marcel Gröls, aero.de kürzlich in einem Interview.
© aero.de | Abb.: LUfthansa | 03.05.2021 14:52


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