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Hektik um den Start der ITA

Alitalia A330
Alitalia A330, © Alitalia

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ROM - Am 2. Mai ist es vier Jahre her, dass sich Alitalia in Sonderverwaltung begeben hat. Wieder ist der Mai ein entscheidender Monat für die Airline - zumindest vermitteln Medienberichte dieses Bild. Demnach muss die Einigung mit der EU-Kommission nun eingetütet werden, damit die ITA am 1. Juli starten kann.

Vier Jahre voll Streit, der Suche nach Lösungen und potenziellen Partnern, mit verschiedenen Sonderverwaltern und Regierungen liegen hinter der Belegschaft der einstigen Flaggschiffairline.

Sie musste das Ringen um die Zukunft ihrer Arbeitgeberin mit einer Mischung aus Hoffnung, Wut und Galgenhumor beobachtet haben, jonglierten die Verantwortlichen doch im Zuge der Verhandlungen mit Entlassungen im mehrstelligen Tausenderbereich.

Zuletzt nutzten Politiker aller Coleur und Gewerkschafter den aktuellen Stand der Pläne, um gegen die EU und die Regierung zu hetzen. Nichts als eine "Bonsai-Airline" sei eine ITA, die mit knapp 40 Flugzeugen in den Wettbewerb treten soll.

Zugleich sind es jedoch die Wettbewerber, die sich ob der offensichtlichen Uneinigkeit die Hände reiben: Allein Ryanair will im Sommer über einhundert Verbindungen in und nach Italien anbieten. Da kommt es dem Billigflieger nur recht, wenn die italienische Hausdame nicht in die Gänge kommt.

Deren Sonderverwalter Fabio Lazzerini ist sich dessen bewusst und spornt einerseits die Beteiligten zur Eile an. Andererseits versucht er, die EU-Wettbewerbshüter zu überzeugen, dass ITA nicht die Hälfte ihrer Slots in Linate an die Konkurrenz abtreten kann. Denn die gehören auch zur Verhandlungsmasse, wenn es darum geht, neue Partner zu akquirieren.

Im Gespräch sind hierfür Air France-KLM und Lufthansa - beide vor der Krise heiße Kandidaten für einen Direkteinstieg bei der Alitalia. Inzwischen haben die Umstände dafür gesorgt, dass deren wichtigste - und in Italien nach wie vor umstrittenste - Bedingung Realität wird: Die Mitarbeiterzahl der ITA ist durch die Abspaltung der Wartung und des Bodenbetriebes sowie die Verkleinerung der Flotte um über die Hälfte geschrumpft.

Fabio Lazzerini versucht die Kritiker mit dem Hinweis zu besänftigen, dass er und seine Kollegen die EU-Kommission davon überzeugen wollen, dass die ITA die abgespaltenen Bereiche im Herbst zurückkaufen darf. Ebenso das Vielfliegerprogramm. Auch die Flotte soll baldmöglichst wieder wachsen.

Vorher muss jedoch erst einmal ein Flugzeug unter der Fahne ITAs abheben. Und damit das klappt, ist Eile geboten. 65 Tage braucht die Airline laut Lazzerini ab dem Moment, in dem die EU-Kommission grünes Licht gegeben hat, um den großen Moment vorzubereiten.
© aero.de | Abb.: aero.de (boa) | 28.04.2021 10:40


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