"Wir waren eines der ersten Unternehmen, das von der Bundesregierung gerettet wurde", sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Freitag bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Schönefeld. "Wir wollen auch eines der ersten Unternehmen sein, dass die Rettungsmittel zurückzahlt - hoffentlich noch vor der Bundestagswahl. Da sind wir dran." Der Wahltermin ist am 26. September.
Deutschland, Österreich, Belgien und die Schweiz hatten dem Konzern wegen des Geschäftseinbruchs durch die Pandemie im vergangenen Jahr neun Milliarden Euro Staatshilfe zugesagt und ihn damit vor dem Untergang bewahrt.
Nach den jüngsten veröffentlichten Zahlen hatte die Lufthansa nach eigenen Angaben bis Ende April von der Bundesregierung 2,3 Milliarden Euro Kredit in Anspruch genommen und davon eine Milliarde Euro bereits zurückgezahlt. Von den übrigen Staaten hat sie demnach 1,2 Milliarden Euro in Anspruch genommen.
Lufthansa dreht an der Kostenschraube
Der Großteil der Staatshilfe besteht in einer stillen Beteiligung von 5,5 Milliarden Euro, die die Lufthansa mit dem Erlös aus einer Kapitalerhöhung teilweise zurückzahlen will. Neue Aktien für mindestens drei Milliarden Euro könnten schon im Sommer oder im Frühherbst ausgegeben werden. Weiteres Geld könnte Lufthansa durch einen Verkauf von Tochtergesellschaften erlösen.
Spohr will Lufthansa nach der Krise auf Profitabilität trimmen. Bis 2024 will das Unternehmen eine operative Rendite von mindestens acht Prozent des Umsatzes erzielen, wie Lufthansa diese Woche mitteilte. Dazu sollen die Kosten um rund 3,5 Milliarden Euro bis 2024 im Vergleich zu 2019 sinken.
© dpa-AFX, aero.de | 18.06.2021 11:55
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