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Boeing vertröstet United und andere Abnehmer der 737 MAX 10 auf neue Termine. Parallel hatte der Airbus-Konkurrent eine Verspätung der 777-9 eingeräumt.
"Wir gehen inzwischen davon aus, dass die ersten Auslieferungen der 737 MAX 10 und 777X im Jahr 2023 erfolgen werden", teilte Boeing mit. Nach einer "Neubewertung globaler Zertifizierungsanforderungen" hält das Management "Änderungen am Flugzeugdesign" für unausweichlich.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA war selbst in den Sog der 737-MAX-Krise geraten - Ende 2020 stellte ein Ausschuss des US-Senats der Aufsicht ein vernichtendes Zeugnis aus. Die FAA hat von Boeing eingereichte Zulassungsunterlagen demnach unzureichend oder gar nicht hinterfragt - und später versucht, die Sache zu vertuschen.
"Hochrangige FAA-Führungskräfte haben möglicherweise eine Aufarbeitung der Abstürze der 737 MAX durch die Ermittlungsbehörde des Verkehrsministeriums behindert", heißt es in dem brisanten Papier.
Regulatorischer Gegenwind
Die weltweite Reputation der FAA hat unter der 737 MAX schwer gelitten. Europas Luftfahrtaufsicht EASA pocht auf insgesamt höhere internationale Zulassungsstandards für neue Flugzeuge. Mit einer Reform der Flugzeugzertifizierung nimmt die FAA Boeing im eigenen Land an eine kürzere Leine.
Als 230-Sitzer ist die 737 MAX 10 ein direkter Konkurrent des Airbus-Bestsellers A321neo. Für den Stretch hat Boeing ein Teleskop-Fahrwerk entwickelt, mit dem sich die 737 MAX 10 bei Starts vom Boden stemmt. United Airlines führt mit 100 737 MAX 10 die Warteliste an, Ryanair ist an dem Flugzeug interessiert.
Auch das Einstiegsmodell 737 MAX 7 spürt den neuen regulatorischen Gegenwind - Boeing rechnet mit einigen Monaten Verzögerungen, verspricht aber einen Lieferbeginn im laufenden Jahr.
© aero.de | Abb.: Boeing | 04.02.2021 08:46
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