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Taliban reklamieren Abschuss von US-Flugzeug

KABUL - Nach dem Absturz eines Flugzeugs in Afghanistan haben die militant-islamistischen Taliban mitgeteilt, sie hätten die Maschine abgeschossen.

Es habe sich um ein US-Spionageflugzeug gehandelt, erklärten die Extremisten am Montagabend (Ortszeit). Das Flugzeug habe Geheimdienstinformationen in der Provinz Gasni gesammelt und sei im Bezirk Deh Jak zum Absturz gebracht worden.

Die gesamte Crew sei dabei ums Leben gekommen, berichteten die Taliban. Das Wrack und die Leichen lägen weiter an der Unfallstelle, schrieb Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschadhid zudem auf Twitter. Die Angaben der Islamisten können nicht unabhängig verifiziert werden.

Flugzeugabsturz in Afghanistan (nicht verifizierbar), © TSL

In der Vergangenheit haben die Taliban immer wieder Abstürze von Militärflugzeugen oder Hubschraubern des US-Militärs oder der afghanischen Armee für sich reklamiert. Gleichzeitig sind das US-Militär und auch das afghanische Verteidigungsministerium zurückhaltend bei der Bestätigung von Abschüssen.

Sie sprechen zumeist von technischen Problemen der Fluggeräte. Vertreter der US-Streitkräfte äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Montagmittag hatten lokale Behördenvertreter der Provinz Gasni erklärt, kurz nach 13 Uhr (Ortszeit) sei eine Passagiermaschine im Bezirk Deh Jak dieser Provinz abgestürzt. Lokale Medien hatten berichtet, es handele sich um ein Flugzeug der staatlichen Fluglinie Ariana Airlines. Ariana Airlines dementierte allerdings umgehend. Weder die zivile Luftfahrtbehörde noch das afghanische Transportministerium allerdings wollten den Absturz eines Passagierfliegers bestätigen.

Nach dem Auftauchen von Videos verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um ein Flugzeug des US-Militärs handeln könnte. Laut "Defence Blog" ähnelt das Wrack auf den Videos einem Bombardier Global 6000/ E-11A der US Air Force. Allerdings konnte die Authentizität der Bilder nicht überprüft werden. Das Flugzeug war möglicherweise als fliegende Relaistation im Einsatz. Über die Unfallursache oder Zahl Opfer gab es weiter keine Informationen.
© dpa-AFX, aero.de | 27.01.2020 16:55


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