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Bis dahin stehe die Tür für weitere Gespräche mit dem Betriebsrat Bord offen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der österreichischen Lufthansa-Tochter Stefan Lauer am Dienstagnachmittag in Wien vor Journalisten.
Lauer fliegt nun nach Frankfurt und präsentiert Vorstand und Aufsichtsrat der AUA-Mutter Lufthansa das Maßnahmenpaket der AUA, die im gegenwärtigen Jahr 320 Mio. Euro einsparen will. Auf diesen Betrag fehlen noch 35 bis 40 Mio. Euro.
Außerdem kündigte Lauer an, dass die AUA eine Kapitalspritze brauche. "Die AUA hat heute nicht mehr ausreichend Kapital", ohne Rekapitalisierung gebe es daher keine Zukunft für die Airline, so Lauer. Über die Größenordnung des Kapitalbedarfs wollte er sich nicht äußern. Dazu komme der Geldbedarf, um sieben neue Airbus zu leasen, damit die AUA ihre Mittelstrecke zur Gänze auf Airbus umstellen kann.
Ob der Lufthansa-Aufsichtsrat die Kapitalspritze für die AUA genehmigt, sei nun offen, weil es keine Einigung mit dem fliegenden Personal gebe. Eine bedingungslose Zustimmung erwartet Lauer nicht, denkbar wären aber eine Verschiebung der Entscheidung oder eine bedingte Zustimmung.
Der Übergang des Flugbetriebs auf Tyrolean sei eine komplexe Angelegenheit, sollte aber so viel Personalkosteneinsparung bringen, wie die Lufthansa von Piloten und Bordbegleitern eingefordert hat, so Lauer. Ein Schrumpfen bedeute der Übergang zu Tyrolean hingegen nicht, sagte AUA-CEO Jaan Albrecht, der Übergang würde "1 zu 1 mit allen Flugzeugen" erfolgen.
"Man hat den Eindruck, ein deutsches Unternehmen versucht, österreichische Gelder abzusahnen", so Minhard. Das Problem sei, dass nicht nur die AUA für sich durch den Übergang zum Tyrolean-KV eine Alternative für Verhandlungen sehe, sondern auch viele Piloten, die derzeit von asiatischen Fluglinien, darunter Emirates, umworben würden. "Wir wollen nicht weg, aber es kann nicht sein, dass wir dermaßen abgezockt werden und mit unserem Ersparten das Unternehmen sanieren" kritisiert Minhard. Streik ist für ihn weiter kein Thema.
Den Abgang zahlreicher Piloten fürchtet Lauer weniger: "Wer seine Zukunft nicht bei der AUA sieht, ist frei so zu entscheiden". Das möge zwar einen vorübergehenden negativen Effekt haben, aber es habe bereits "Initiativbewerbungen für die neu aufgestellte AUA" gegeben. Der Abgang von AUA-Piloten sei "kein Punkt der mir wirklich Sorgen bereitet".
Für Anfang April rechnet Lauer mit einer neuerlichen Sitzung der Gremien.
Den Kompromiss, trotz Vorbereitungen zum Betriebsübergang noch weiter die Tür für Verhandlungen offen zu halten, stamme vom "Beirat der Austrian Airlines zur Wahrung der österreichischen Interessen".
© dpa-AFX | 13.03.2012 15:59
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