"Der Nominierungsprozess für die Leitung von Air France-KLM läuft, aber noch ist keine Entscheidung gefallen", reagierte Air France-KLM am Mittwoch auf einen Medienbericht: nach Informationen der Zeitung "Le Monde" ist Smith der Favorit des Verwaltungsrats, der über die Personalie entscheiden wird.
Seit drei Monaten herrscht bei Air France-KLM ein Führungsvakuum. Janaillac trat Anfang Mai zurück, nachdem die Mitarbeiter bei Air France einen Tarifkompromiss platzen ließen. In diesem Jahr wurde bei Air France bereits an 15 Tagen gestreikt - Kostenpunkt für den Konzern: 335 Millionen Euro.
Noch poliert KLM die Bilanz des französisch-niederländischen Airlinegespanns auf. Doch nicht nur in den Niederlanden wächst die Unzufriedenheit mit Air France - auch Kernaktionär Delta, der 8,8 Prozent des Konzerns kontrolliert, drängt auf eine Lösung in der Cheffrage.
Mehrere potenzielle Kandidaten hat Air France-KLM in den letzten Monaten verschlissen. Zuletzt zog Philippe Capron seine Bewerbung zurück, nachdem die französische Regierung keinen branchenfremden Manager mittragen wollte. Der Élysée-Palast favorisiert laut Medienberichten die frühere Finanzchefin Catherine Guillouard.
Ideengeber hinter Air Canada Rouge
Air France-KLM wird derzeit von einem Quartett um den bisherigen Finanzchef Frédéric Gagey geführt. Unterstützt wird er von den Chefs der beiden Konzernsparten Air France und KLM, Franck Terner und Pieter Elbers. Die ehemalige französische Ministerin Anne-Marie Couderc leitet den Verwaltungsrat.
Solange nur dieses Übergangsteam Air France-KLM leitet, liegen die Tarifverhandlungen bei Air France auf Eis. Erst der neue Konzernchef soll die festgefahrenen Gespräche mit den Gewerkschaften wieder aufnehmen. Smith handelte für Air Canada Tarifverträge mit Piloten und Flugbegleitern aus und gilt als Architekt der Günstigmarke Air Canada Rouge.
© aero.de | Abb.: Air Canada | 08.08.2018 17:36
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